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Studie: Rostocker Flughafen für Nordosten unverzichtbar
Der Flughafen Rostock-Laage hat 2008 einen Verlust von 2,5 Millionen Euro erwirtschaftet.

Die Bedeutung des Flughafens Rostock-Laage für Mecklenburg-Vorpommern ist einer neuen Studie zufolge sehr groß. Die von der IHK Rostock in Auftrag gegebene Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass rund 7.000 Arbeitsplätze im Nordosten direkt oder indirekt mit dem Betrieb des Flughafens verbunden sind. Das berichtete NDR 1 Radio MV am Donnerstag. Die mit dem Flughafen erzielte Bruttowertschöpfung liege bei knapp 384 Millionen Euro, das gesamte Steueraufkommen aus den Leistungen des Flughafens bei 95 Millionen Euro, sagte Richard Klophaus von der Fachhochschule Trier, der die Studie erstellt hat.

Studie: Nicht nur Passagierzahlen entscheidend

Klophaus betonte, die Bedeutung eines Flughafens lasse sich nicht allein mit dem Flugbetrieb und Passagierzahlen messen. Der Airport in Laage sei nicht in erster Linie dazu da, Menschen aus Mecklenburg-Vorpommern in den Urlaub zu bringen, sondern um Touristen und Geschäftsleute in den Nordosten zu holen.

Der Flughafen arbeitet nicht kostendeckend und steht deshalb oft in der Kritik. Im Jahr 2008 verbuchte er einen Verlust von 2,5 Millionen Euro. Davon mussten die kommunalen Gesellschafter 1,8 Millionen Euro übernehmen, das Land steuerte 700.000 Euro bei. Gesellschafter sind die Rostocker Versorgungs- und Verkehrsholding RVV (54,1 Prozent), der Landkreis Güstrow (35,5) und die Gemeinde Laage (10,4). Die RVV ist eine Gesellschaft der Hansestadt Rostock. Im Jahr 2008 wurden auf dem Flughafen 175.392 Passagiere gezählt, nach 192.744 im Jahr davor.

Stärken und Schwächen aufgezeigt

Zu den Stärken des Flughafens Rostock-Laage zählen der Studie zufolge die für große Jets ausreichende Bahnlänge, die 24-stündige Betriebszeit und die Kostenersparnis durch die zivil-militärische Nutzung. Schwächen seien das große, dünn besiedelte Einzugsgebiet, die geringe Zahl von Geschäftsreisenden und die Nähe der Flughäfen Berlin, Hamburg und Lübeck. Die Studie prognostiziert ein Ansteigen des Passagieraufkommens auf 269.000 bis zum Jahr 2012.

IHK-Hauptgeschäftsführer Rolf Paarmann sagte, der Flughafen sei als Wirtschaftsfaktor unverzichtbar. Seine Rolle als zentraler Flughafen des Landes für den Geschäftsverkehr und den Tourismus müsse ausgebaut werden. Verkehrsminister Volker Schlotmann (SPD) betonte, dass das Land den Betrieb nicht auf Dauer umfangreich bezuschussen werde.

Die sogenannten "unabhängigen" Gutachten des Prof. Klophaus:

(NDR vom 14.05.2009)