Wir sagen, Hahn ist ein Kriegsgewinnler!

Der Flugplatz Hahn wird seit Mitte des Jahres 2005 von US-amerikanischen Fluggesellschaften für Zwischenlandungen zum Auftanken genutzt. Diese sind auf dem Weg von Militärbasen in den USA nach Kuwait bzw. auf dem Weg von Kuwait zurück in die USA. Dabei werden Soldaten in den Irak bzw. von dort zurück in ihre Heimatkasernen transportiert.
Den gleichen Weg gehen Transportflüge mit militärischen Versorgungsgütern.

Das bis März 2007 noch am Flugplatz Hahn boomende Geschäft mit der Zwischenlandung von GIs auf dem Weg in den Irak bzw. zurück in die Heimatgarnisonen spielte im Januar 2008 nur noch eine untergeordnete Rolle. Lediglich 7 Flüge der Fluggesellschaften Contintental Airlines (4x), Delta Airlines (1 x) und Ryan International (2x) wurden durch die BI registriert.
Hingegen hat der Flugplatz Hahn im Januar 2008 ein wahren Boom bei Transportflügen mit militärischen Versorgungsgütern für die amerikanischen Truppen erlebt. Mindestens 60 Flüge mit 120 Flugbewegungen konnten registriert werden.

Insbesondere die amerikanische Evergreen-Airlines (37 x) mit ihren veralteten und sehr lauten Boeing B 747-200 und die russische Polet (12 x) mit ihren mindestens ebenso lauten Antonov An 124 haben den Flugplatz Hahn für ihre Zwischenlandungen zum Auftanken auf dem Weg in den Irak oder Afghanistan genutzt. Andere Fluggesellschaften, die Militärnachschub für die Besatzungstruppen im Irak über den Flugplatz Hahn transportiert haben, sind Federal Express (5 x), Gemini Aircargo (2x), Atlas Air (2 x) und ATN (2 x).

Was an militärischen Versorgungsgütern der US-Streitkräfte, größtenteils von der Dover US-Airforce-Base im US-Bundesstaat Delaware kommend, über den Flugplatz Hahn transportiert wurde, ist völlig unbekannt. Angesichts der Geheimniskrämerei des Flughafenmanagements und der US-Streitkräfte ist zu befürchten, dass auch Bomben, Minen, Munition, Sprengstoff oder "geheime" Spezialkräfte transportiert wurden.

Glaubt man den Berichten aus dem US-amerikanischen Raum, hat Evergreen Airlines aus Portland nicht umsonst den Ruf der "CIA-Airline" und gilt in den Staaten als legitimierter Nachfolger der nach dem Vietnamkrieg auf öffentlichen Druck aufgelösten Air America.

Durch einen Bericht aus Charleston (South Carolina) wurde bekannt, dass die russische Fluggesellschaft Polet mit ihren Antonov An 124, sogenannte Mine-Resistant Ambush-Protected vehicles, or MRAPs von der Charleston Airforce Base über Bangor oder den Luftwaffenstützpunkt Goose Bay auf Labrador und weiter über den Flugplatz Hahn in den Irak und nach Afghanistan transportiert.

Der Clou an der Kriegsgewinnlerei am Flugplatz Hahn:
"Mordskerle" schönen Passagierstatistik - Militärfracht führt zu "Bombenergebnis"

Die bei den sogenannten "zivilen Militärflügen" an Bord der Truppentransporter befindlichen Soldaten fließen als "Transitpassagiere" in die Hahner Passagierstatistik ein und schönen die Bilanz. Gleiches gilt für das Kriegsmaterial, dass sich an Bord der vom amerikanischen Pentagon gecharterten Versorgungsflugzeuge befindet. Dieses fließt als "Transitfracht" in die Hahner Frachtstatistik ein. Mit Stand des 30.11.2007 wurden am Flugplatz Hahn im Jahr 2007 ca. 59.000 Soldaten zwischengelandet. Im Vorjahr waren es zum gleichen Zeitpunkt bereits knapp 160.000.


Bei der Transitfracht ist es genau umgekehrt. 11.495 to im Jahr 2007 (Jan-Nov) stehen lediglich 9.475 to in Vergleichzeitraum des Jahres 2006 gegenüber. Ein wahrhaftiges "Bombenergebns".

Entsprechend den bisherigen Erfahrungen ist allein im Januar 2008 mit ca. 5.000 to Transitfracht zu rechnen.

"Zivile" Militärflüge mit Lärmgarantie

Besonders auffallend ist der hohe Anteil von veraltetem Fluggerät der siebziger Jahre des vorherigen Jahrhunderts (Boeing B 747-200/300, Douglas DC 10, Douglas DC 8), das bei diesen Flüge zum Einsatz kommt.
Dementsprechend hoch fallen auch die bei den Flügen verursachten Lärmwerte an den vier Lärmmeßstationen am Flugplatz Hahn auf.

Noch auffallender ist der hohe Anteil dieser Flüge, die nachts abgewickelt werden.

Angesichts dieser Tatsachen klingt die nachfolgende Aussage des Flughafenmanagement geradezu wie Hohn: "Von Seiten des Flughafens hieß es, sämtliche militärischen Flüge würden nach EU Recht abgewickelt, besonders lautes und veraltetes Fluggerät könne schon deshalb nicht zum Einsatz kommen."