Dichtung und Wahrheit | |
So stand es in der Hunsrücker Zeitung vom 26.01.2007. Jetzt wurde im Bundesanzeiger der Geschäftsbericht der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH für das Geschäftsjahr 2006 veröffentlicht. |
Aussage: „Betriebsergebnis lag um 446.502 T €“ über der „schwarzen Null “ | |
„Das Jahresergebnis wurde durch die im Rahmen der Altlastenbewertung ertragswirksam durchgeführte Aktivierung eines Rückstellungsbetrages für Altlasten (692 T €) auf Grund und Boden positiv begünstigt“ |
Wie kritisch ohnehin die Verwendung des EBITDA gesehen wird, zeigen nachfolgende Aussagen in Wikipedia:
|
Warum und in welcher Höhe gewährt das Land Rheinland-Pfalz der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH Ertragszuschüsse? | |
"Die Sonstigen Vermögensgegenstände betreffen ... sowie Forderungen gegenüber den Gesellschaftern Land Rheinland-Pfalz /T€ 7.071 ausstehende Einlagen; T€ 715 Ertragszuschüsse)... |
Warum und in welcher Höhe das Land Rheinland-Pfalz der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH Ertragszuschüsse gewährt hat, vielleicht sogar immer noch gewährt, ist uns nicht bekannt. |
Warum und in welcher Höhe gewährt das Land Rheinland-Pfalz der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH Zuschüsse zu den Kosten der Flugsicherung? | |
Höhe der "Sonstigen betrieblichen Erträge: |
Nachgerechnet: T€ 5.882 (Sonstige betriebliche Erträge) |
Angebliches Minus von 15,75 Millionen € - 190 000 € weniger als im Jahr zuvor | |
Tatsächlich lagen die Verluste im Geschäftsjahr 2006 laut der Gewinn- und Verlustrechnung bei 16.066.610 €. |
|
Dies wäre ein um 430.346 (1.145.346 inc. Ertragszuschüsse) € höherer Wert als im Geschäftsjahr 2005 gewesen. Dort betrug der Verlust laut der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2005 auch nicht wie von der Geschäftsleitung der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH behauptet 15,94 Millionen €, sondern 16,328 Millionen €, also 388.000 € mehr. |
Konsequenterweise läßt sich aus diesen Berechnungen auch ableiten, dass der Zuwachs von 600.000 Passagieren in Wirklichkeit die Verluste um 430.000 (1,145,346 incl. Ertragzuschüsse) € erhöht hat! |
Geschäftsführer der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH werden von der Fraport AG bezahlt. | |
Im Zusammenhang mit den vertuschten Verlusten in 17.473.610 € dürfte auch sein, dass die Verluste unter Berücksichtigung der Gehälter der beiden Geschäftsführer, Herrn Stefano Wulf und Herrn Jörg Schumacher, nochmals höher gewesen wäre. Schätzungsweise hätte der Verlust dann bei ca. 18 Millionen € gelegen. Vor dem Ausweis von noch höheren Verlusten hat lediglich der Umstand geschützt, dass die beiden Geschäftsführer einen Anstellungsvertrag mit der Fraport AG haben und zur Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH abgeordnet sind. Die Geschäftsführer erhalten keine Bezüge von der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH. |
Ein im wahrsten Sinne des Wortes ein Armutszeugnis, dass sich die Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH da selbst ausstellt. |
Permanenter Schuldenanstieg! | |
Wann und aus welchen Erlösen sollen diese Verbindlichkeiten jemals getigt werden?Bekanntlich ist mit Erreichen eines Gewinnjahres, d.h. zum Zeitpunkt des Break-Evens, bei dem erstmalig die Erlöse höher als der Jahresaufwand ausfallen, nur die erste Stufe einer langen Leiter erklommen. Für den Flughafen Frankfurt-Hahn bedeutet das, dass mindestens 130 Mio Euro an Gewinnen nach Steuern zusammen kommen müssen, um die getätigten Investitionen auszugleichen. Und dann hat das investierte Kapital immer noch keinen einzigen Cent Rendite abgeworfen. |
Sonstige Betriebliche Aufwendungen = überwiegend "Marketing-Support für Ryanair" ? | |
"Die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten insbesondere Kosten für Marketing Maßnahmen, Entsorgungskosten, Werbekosten, Zuführungen zu Einzelwertberichtigungen und Abschreibungen auf Forderungen, ..." siehe Marketing-Support ab dem 01. Juni 2006 siehe Passagierentgelte ab dem 01. Juni 2006 siehe Flugbewegungsentgelte ab dem 01. Juni 2006 siehe Abstellentgelte ab dem 01. Juni 2006 |
Der Marketing-Support für Ryanair für "neue Strecken" | |
In der Bilanz findet sich im Aktiva der "Rechnungsabgrenzungsposten". Dieser weist zum 31.12.2006 einen Betrag in Höhe von 1.709.543,55 € aus. Zum 31.12.2005 betrug der Posten lediglich 336.542.73 €, also ca. 1,35 Mio. € weniger. |
Im Oktober/November 2006 wurden insgesamt 12 Strecken (Billund, Biarritz, Marseile, Nantes, Verona, Triest, Kaunas, Wroclaw, Karkow, Granada, Valencia, Särmellek) neu eingeführt. Dies führt bei 130.000 € Marketing-Support je neuer Strecke zu einer Gesamtsumme von 1.560.000 € an zu zahlendem Marketing-Support für Ryanair. |
Resümee | |
Die Aussagen der Geschäftsleitung der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH im Zeitungartikel vom 26.01.2007 halten einer ernsthaften Überprüfung nicht stand. Gleiches gilt für die nachfolgende Aussage im Geschäftsbericht: "Bei unterproportional wachsenden Kosten konnten sowohl das operative Ergebnis (EBITDA) als auch das Jahresergebnis wiederum gegenüber dem Vorjahr verbessert werden (Geschäftsbericht, Seite 1)." |
Angesichts solcher Fakten ist es doch sehr verwunderlich, wenn die Wirtschaftsjunioren Rheinland-Pfalz, Herrn Schumacher, dem Geschäftsführer der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH, den Mainzer Wirtschaftspreis verleihen, weil dieser maßgeblich dazu beigetragen hätte, den ehemaligen Militärflugplatz Hahn zu einem wirtschaftlich starken Airport für Flugreisende sowie Cargo zu machen. |
Zum Abschluß noch ein paar Aussagen aus dem Geschäftsbericht des Jahres 2006, | |
Aussage |
Realität |
Der verlängerte Teil der Start- und Landebahn soll im ersten Quartal 2007 vollumfänglich in Betrieb genommen und der von den Frachtkunden eingeplante Flugbetrieb von Langstreckenverkehren aufgenommen werden können. |
Wo sind die Frachtkunden, die den Flugbetrieb auf der verlängerteten Start- und Landebahn schon eingeplant haben? |
Der Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften e.V. hat im Berichtsjahr bei der EU-Kommission eine Beschwerde mit dem Vorwurf der Gewährung unzulässiger Beihilfen durch FFHG an Ryanair erhoben. Die EU-Kommission hat in Folge ein Auskunftsverlangen an die Bundesregierung gerichtet. |
Ergebnis ? |
Im Dezember 2006 ist der FFHG eine Klage der Deutchen Lufthansa AG auf Rückforderung von angeblich staatlichen Beihilfen zugunsten der Ryanair zugestellt worden. Die Klage wird beim Landgericht Bad Kreuznach unter dem Aktenzeichen 2 O 441/06 geführt. |
|
Die Gesellschaft erwartet für 2007 ein zweistelliges Umsatzwachstum getragen durch die Stationierung weiterer Flugzeuge der Ryanair sowie durch die Entwicklung der übrigen Linien- und Charterverkehre. |
Halbjahresergebnis 1. Halbjahr 2007: Passagierzahl: + 14,7 %, Cargo: - 8,1%, Umsatz: - 6,3 %, EBITDA: - 2,2 Mio €, EBIT: - 7,1 Mio € Januar - September 2007 Passagierzahl + 17%, Cargo: + 3,0% Umsatz: - 8,5 % EBITDA: - 1,0 Mio €, EBIT: - 8,7 Mio €. |