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Hahn: Haitec-Zeitalter ist angebrochen Wartungsunternehmen am Hunsrück-Airport hat seinen Betrieb aufgenommen - Kosten pro Flugzeug bewegen sich zwischen 250 000 und 500 000 Euro

Mit großem Bahnhof wurde gestern Mittag am Flughafen Hahn das erste Flugzeugempfangen, das von der Haitec-AG gewartet wird. Der Checkup kann bis zu 20 Tage dauern.

FLUGHAFEN HAHN. Pünktlich um 13.15 Uhr setzte die Boing 757 aus Moskau gestern Mittag auf der Landebahn auf, um ihren ersten C-Check zu erhalten, Ausgeführt werden die Wartungsarbeiten von der Haitec-AG. Alle 18 Monate muss die zwischen 250 000 und 500 000 Euro teure Inspektion durchgeführt werden.

Die Haitec-AG ist Anfang Mai aus der Heico-Aviation Group hervorgegangen (die RHZ berichtete). Das Unternehmen setzt bereits seit 2004 am Hahn Flugzeuge instant und reinigt Maschinen. Zusätzlich zu dem alten 60-Mitarbeiter großen Mitarbeiterstamm wurden über 50 zusätzliche Mechaniker und Ingenieure eingestellt. Laut Geschäftsplan soll das Personal bis 2011 auf 220 Mitarbeiter anwachsen. Bislang wurden rund drei Millionen Euro in neue Kräfte und in die Beschaffung von Werkzeugen, Geräten und die Werkstatt-Einrichtung investiert.

Der 24-Stunden-Flugbetrieb, die großzügige Infrastruktur mit der 6000 Quadratmeter großen Wartungshalle und die zentrale Lage in Europa waren für Vorstandsmitglied Dieter Krah die wichtigsten Faktoren für die Ansiedlung am Hahn. Probleme bereitet allerdings die Anwerbung von qualifiziertem Personal. Haitec setzt darum auf Ausbildung und Umschulung von Kfz-Schlossern und Fachkräften aus den Metall- und Elektroberufen bis hin zu Flugzeugmechaniern und Elektronikern

Rund 20 Tage wird der für Kurz- und Mittelstreckenjets von Boeing vorgeschriebene Check dauern. Dabei werden alle flugwichtigen Systeme auf "Herz und Nieren" geprüft. Wenn es erforderlich ist, werden wichtige Komponenten direkt repariert oder ausgetauscht. Die Wartung von zwölf Boeings 757 der russichen Airline sind bereits unter Dach und Fach. Das gleiche gilt für die Flugzeuge von Ryanair, die auf dem Hahn stationiert sind. Die C-Checks erfolgen im "Nose-to-Tail" -Verfahren. Zu deutsch: Sobald ein Flieger fertig ist, rückt sofort der nächste in die Halle. Gearbeitet wird zurzeit in zwei Schichten.

Für die Flughafengesellschaft bedeutet das direkt am Vorfeld positionierte Wartungsunternehmen einen weiteren Schritt, um den Standort zu stärken. Dies sei gerade von den Airlines im Frachtbereich gewünscht worden.

Nach Angaben von Hahn-Pressesprecherin Maria Horbert bietet die Haitec AG Kompetenz, Qualifikation und einen Service, der maßgeschneidert zum Flughafen psst. Hervorzuheben sei zudem, dass mit der Ansiedlung von Haitec qualifizierte Jobs erhalten und neue geschaffen werden.
Werner Dupuis

(Hunsrücker Zeitung vom 18.10.2008)