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Längere Startbahn sorgt weiter für Steigerungen
Zum Ende des dritten Quartals verzeichnet der Flughafen Frankfurt-Hahn 22,7 Prozent mehr geflogene Luftfracht

FLUGHAFEN HAHN. Der Flughafen Frankfurt-Hahn verzeichnet bei der geflogenen Fracht weitere Steigerungen. Zum dritten Quartal legte der Hahn um 22,7 Prozent auf 93 758 Tonnen zu.
Inklusive Luftfrachtersatzverkehr sowie so genanntem Transitverkehr, bei dem die Maschinen nur zum Auftanken auf dem Hahn Station machen, liegt die beförderte Frachtmenge bei 256 000 Tonnen. Das entspricht einer Steigerung von 28 Prozent.
Hahn-Sprecherin Maria Horbert verweist auf die verlängerte Start- und Landebahn, die Hauptgrund für die Expansion im Frachtbereich sei. Seit es möglich ist, vom Hunsrück aus voll beladenund voll getankt zu starten, ist der Hahn wie prognostiziert interessant für die großen Frachtfluggesellschaften geworden - und wenn es nur zum Auftanken ist.
Zum guten Ergebnis im Frachtbereich haben die beiden Gesellschaften "Emirates Sky Cargo" und "Etihat Crystal Cargo" beigetragen. Beide Gesellschaften frequentieren den Hahn seit der Startbahnverlängerung regelmäßig. Emirates hat ihren Sitz in Dubai und benutzt den Hahn als Zwischenstation auf dem Weg nach Toledo im amerikanischen Bundesstaat Ohio. 50 Prozent der von Emirates auf dem Hahn umgeschlagenen Fracht läuft über die DB-Tochter Schenker, so Maria Horbert. Jeweils sonntags und mittwochs wird Toledo, der Knotenpunkt der Bahn-Tochter für das Frachtgeschäft in den Vereinigten Staaten, vom Hahn aus angeflogen. Der Flug über drei Kontinente ist attraktiv für den Transport von Elektroteilen sowie Textilien. Die Fluggesellschaft Etihat hat ihren Sitz in den Arabischen Emiraten und startet von deren Hauptstadt Abu Dhabi in den Hunsrück.

Größter Frachtkunde am Hahn ist nach wie vor Aeroflot Cargo mit einem Anteil am Frachtvolumen von rund 35 Prozent. Die positive Entwicklung auf dem Frachtsektor am Flughafen Frankfurt-Hahn ist um so bemerkenswerter, da sie gegen den globalen Trend verläuft. "Eigentlich ist der Frachtmarkt weltweit zurückgegangen", sagt Maria Horbert. So weist der Rhein-Main-Flughafen in Frankfurt bei der Luftfracht ein Monatsvolumen von 170 396 Tonnen auf, was einem Rückgang um 5,4 Prozent entspricht. Die Flugbewegungen lagen in Frankfurt mit 42 119 etwas unter dem Vergleichswert des Vorjahres (minus 0,9 Prozent).
Für den Passagierbereich verzeichnete der Flughafen Frankfurt von Januar bis einschließlich September mit 41 083 538 Fluggästen ein leichtes Plus von 0,1 Prozent, Auch beim Hahn gingen die Zahlen wieder leicht nach oben. Der Low-Cost-Airport entwickelte sich mit Beginn des Sommerflugplans wieder positiv und verzeichnete im September ein Plus von 3,4 Prozent. Damit konnfe aber der Verkehrsrückgang in den ersten vier Monaten des Jahres noch nicht völlig kompensiert werden. Unter dem Strich blieb mit 3 057 534 Fluggästen ein Minus von 2,5 Prozent am Ende des dritten Quartals.
Aufgrund der weltweiten Entwicklung in den vergangenen Wochen sieht Fraport für die Passagierentwicklung in Frankfurt im Gesamtjahr 2008 jetzt allenfalls ein Wachstum zwischen null und einem Prozent. (tor)

(Hunsrücker Zeitung vom 16.10.2008)