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30 Millionen Ryanair-Passagiere am Hahn in zwölf Jahren


Luftverkehr: In zwölf Jahren fertigte der irische Billigflieger 30 Millionen Passagiere im Hunsrück ab

Flughafen Hahn - Mit einem Freiflug für die Familie und einer Geburtstagstorte feierte Ryanair den 30-millionsten Passagier am Flughafen Hahn. Ryanair-Chef Michael O'Leary und Infrastrukturstaatssekretärin Heike Raab gratulierten Horst Wiesemann aus Aumenau (bei Limburg) und dessen Familie Antje und Julia Norwig, die anschließend nach Pisa starteten.

Seit 1999 nutzten bereits 30 Millionen Fluggäste den Flughafen im Hunsrück. Michael O'Leary kündigte an, dass seine Fluggesellschaft ihr Engagement am Flughafen Frankfurt-Hahn im kommenden Jahr zum Sommerflugplan wieder intensivieren möchte. Die Einführung der Luftverkehrssteuer durch die Bundesregierung hatte die Iren veranlasst, neun Strecken vom Hahn zu streichen, darunter die attraktive innerdeutsche Verbindung nach Berlin ab Januar.

Die übrigen Routen fielen Ende März mit der Einführung des neuen Sommerflugplans weg. Am Hahn verzeichnete man demzufolge einen Rückgang der Passagierzahlen. Ein neues Flugziel kam unterdessen wieder hinzu, sodass unterm Strich im Sommerflugplan acht Verbindungen weniger angeflogen wurden.

Vor dem Hintergrund der angekündigten Reduzierung der Luftverkehrssteuer durch die Bundesregierung um fünf Prozent sowie durch die massiven Streckenstreichungen von Air Berlin, will Ryanair aber nun am Hahn ab Sommer 2012 ihr Flugzeug-Kontingent am Hahn wieder aufstocken, neue Flugziele und mehr Strecken anbieten. Von ehemals zehn am Hahn stationierten Boeing 737-800 (plus eine Ersatzmaschine) hatte Ryanair zum Sommerflugplan zwei abgezogen.

In welchem Umfang Ryanair sein Engagement auf dem Hahn erweitern wird, dazu wollte Michael O'Leary noch keine Angaben machen. "Wir haben auf dem Hahn enormen Erfolg gehabt in den vergangenen zwölf Jahren. Hahn war unsere erste Basis auf dem Kontinent und ist nach wie vor unsere wichtigste", betonte O'Leary. Der Rückzug von Air Berlin sei eine Chance für Ryanair, frei gewordene Flugstrecken zu besetzen. Inwieweit es wieder eine Berlin-Verbindung vom Hahn gibt, ließ O'Leary offen. Immerhin: "Wir sind in Verhandlungen", so O'Leary.

Der Umfang der verstärkten Aktivitäten von Ryanair in Deutschland hänge auch stark von der Entwicklung um die Luftverkehrssteuer ab. Innenstaatssekretärin Heike Raab freute sich einerseits über den "freudigen Anlass", des 30-millionsten Passagiers am Hahn, bekräftigte aber erneut die Notwendigkeit des Klageweges gegen die Verkehrssteuer durch das Land: "Das ist Wettbewerbsverzerrung. Wenn wir die regionalen Flughäfen stärken wollen, muss die Steuer weg. Auch Hahn-Geschäftsführer Jörg Schumacher appellierte nochmals an die Bundesregierung: "Eine Reduzierung reicht nicht aus." Daneben lobte Schumacher die nach wie vor gute Zusammenarbeit mit Ryanair und erinnerte an die Anfänge auf dem Hahn: "Ryanair hat den Standort auf die Landkarte gesetzt." tor


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ZDF: Zahlen, Daten, Fakten

(Hunsrücker Zeitung vom 13.10.2011)