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Flugverkehr Ryanair schreibt rote Zahlen

Irische Fluglinie verzeichnet Verlust - Ministerium: Keine Auswirkungen auf Flughafen Hahn

Dublin/Lautzenhausen (wie) Die irische Fluggesellschaft Ryanair machte im vergangenen Jahr erstmals ein deutliches Minus. Im Mainzer Wirtschaftsministerium ist man jedoch zuversichtlich, dass der Gewinnrückgang keine Auswirkungen auf den Flughafen Hahn im Hunsrück hat. Ryanair fliegt von dort rund 50 Ziele an.

Für die irische Fluggesellschaft Ryanair gab es bislang Jahr für Jahr Grund zum Jubeln. Immer konnten die Iren ihren Gewinn steigern. Gestern musste Ryanair erstmals rote Zahlen verkünden. 2008 flog Ryanair einen Verlust von 169 Millionen Euro ein. 2007 machte die erfolgsverwöhnte Gesellschaft noch einen Gewinn von 391 Millionen Euro. Grund für das deutliche Minus: Im vergangenen Jahr kämpfte Ryanair wie alle Fluggesellschaften mit gestiegenen Treibstoffpreisen. Während die Konkurrenz die Passagiere durch Zuschläge an den gestiegenen Kosten beteiligte, weigerten sich die Iren, - ansonsten bekannt für ständig neue Zuschläge - zusätzliche Gebühren zu erheben.

Die seit Herbst andauernde Wirtschaftskrise sorgte zumindest in den letzten Monaten des bis März dauernden Geschäftsjahres dafür, dass die Passagierzahlen nicht so deutlich stiegen wie in den Jahren zuvor. Auf dem Hahn - Ryanair hat dort elf Flugzeuge stationiert und fliegt fast 50 Ziele an - ging die Zahl der Passagiere bis Ende April um sieben Prozent zurück.

Im Mainzer Wirtschaftsministerium ist man nicht besorgt über die Entwicklung. Die Iren sind der größte Kunde auf dem Hahn, der vom Land betrieben wird. "Wir gehen nicht davon aus, dass das Minus bei Ryanair Konsequenzen für den Hahn haben wird", sagte Ministeriumssprecher Joachim Winkler auf TV-Anfrage. Wie abhängig der Hunsrückflughafen von Ryanair ist, zeigte sich Anfang 2009, als die Iren drohten, nicht mehr vom Hahn zu fliegen, wenn eine Passagiergebühr eingeführt wird. Die Gebühr wurde daraufhin gekippt.

Wegen gefallener Spritpreise geht Ryanair-Chef Michael O'Leary davon aus, bereits in diesem Jahr wieder in die Gewinnzone zu fliegen. Man habe so viel Geld in der Kasse, dass man sogar Lufthansa übernehmen könnte, sagte O'Leary. Er kündigte an, die Passagierzahlen durch zusätzliche Billigtickets weiter zu steigern.

(Trierischer Volksfreund vom 03.06.2009)