Flughafen Frankfurt-Hahn: Starker Rückgang der "zivilen" Militärflüge in 2010

Am Flughafen Frankfurt-Hahn ist in den ersten sieben Monaten des Jahres die Anzahl der "zivilen Militärflüge" um 21,6% auf 681 gesunken. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 869.

Die Ex-US-Airbase Frankfurt-Hahn wird seit Mitte des Jahres 2005 von den US-amerikanischen Fluggesellschaften Evergreen Airlines, Atlas Air, Federal Express, Continental Airlines, Delta Airlines, Northwest Airlines und United Airlines sowie den in Diensten des Pentagon stehenden russischen und ukrainischen Fluggesellschaften Antonov Design Buero, Polet Airlines und Volga Dnjepr für Zwischenlandungen zum Auftanken genutzt.
Die Flugzeuge werden entweder als Truppentransporter oder zum Transport von militärischen Nachschubgütern wie bspw. gepanzerten Fahrzeugen, Hubschraubern und mobilen Stromerzeugern eingesetzt.

Von den 681 Flügen in 2010 war die Dover Airforce Base (Delaware) allein 471-mal Start- oder Zielort, die Charleston Airforce Base (South Carolina) 98-mal.

Im Zeitraum Januar bis Juni 2010 wurden bei den Zwischenlandungen insgesamt 15.150 US-Soldaten (Vorjahr: 14.758) und 31.284 to Militärgüter (Vorjahr: 34.727 to) statistisch erfasst.

Grund für die geringere Nutzung des Flughafens Frankfurt-Hahn dürfte insbesondere der in 2010 begonnene Abzug der US-Truppen aus dem Irak sein. Ein weiterer Grund ist die verstärkte Nutzung der US-Airbase Ramstein in der Pfalz, auf der seit Neuestem sogar die russischen und ukrainischen Großraumtransporter vom Typ Antonov 124 starten und landen. Ein weiterer Grund sind geänderte Nachschubwege, weil gepanzerte Fahrzeuge seit Neuestem per Schiff nach Saudi-Arabien transportiert und erst von dort nach Afghanistan geflogen werden. Die BI gegen den Nachtflughafen Hahn und die vom Fluglärm betroffenen Bürger in den An- und Abflugkorridoren weinen den US-Militärtransporten keine einzige Träne nach. Hoffentlich werden die Planungen des US-Militärs, bis Ende 2011 ihre Truppen komplett aus dem Irak zurückzuziehen und in 2011 mit dem Abzug aus Afghanistan zu beginnen, auch umgesetzt.