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Schwerer Einbruch bei Fracht und Passage am Flughafen Frankfurt-Hahn im Januar 2013

Der Flughafen Frankfurt-Hahn erlebte im Januar 2013 im Vergleich zum Januar des Vorjahres einen schweren Einbruch im zweistelligen Prozentbereich sowohl im Fracht- (minus 17,82%) als auch im Passagierbereich (minus 14,56%).

Passagieraufkommen

Im Passagierbereich sank die Zahl der Passagiere um 22.514 bzw. 14,56% von 154.614 im Januar 2012 auf nur noch 132.100 im Januar 2013.

Passagierzahlen 2013

Gründe für diesen starken Rückgang im Passagierbereich sind:

  1. ein Einbruch bei den Transitpassagieren durch weniger Truppentransporte des US-Militärs infolge des Truppenabzugs aus dem Irak und Afghanistan (minus 10.622 Soldaten bzw. 57,36%).
  2. Einbußen im Bereich des Lokalaufkommens (minus 11.892 bzw. 8,74%). Dies sind Folgen des von Ryanair stark gekürzten Winterflugplans 2012/2013, der noch stärker reduziert wurde als in den Vorjahren.

Wie wir in unserem Newsletter vom 18.12.2012

Newsletter vom 18.12.2012

festgestellt haben, hat Ryanair im Winterflugplan 2012/2013 ihr Flugangebot ab dem Flughafen Frankfurt-Hahn um mind. 11,5% gegenüber dem Vorjahr reduziert.

Cargo

Im Cargobereich brach die Frachtmenge um 2.585 to bzw. 17,82% von 14.510 to im Januar 2012 auf nur noch 11.925 to im Januar 2013 ein.

Frachtstatistik 2013

Gründe für die hohe Minderung im Cargobereich ist die stark zurückgegangene Fracht im Transitbereich (minus 1.423 to bzw. 35,86%). Ursache hierfür ist vorrangig der geringere Materialbedarf an Waffen und Munition der amerikanischen Truppen im Irak und Afghanistan infolge des Truppenabzugs.
Der Rückgang beim Lokalaufkommen (minus 1.162 to bzw. 11,02%) ist auf den Weggang von Etihad Cargo zurückzuführen. Diese hat ab Mitte Januar 2013 ihren Flugverkehr vom Flughafen Frankfurt am Hahn zum Flughafen Frankfurt am Main verlagert.

Newsletter vom 17.01.2013

Aussichten

Die BI gegen den Nachtflughafen Hahn geht davon aus, dass sich der Trend von sinkenden Passagier- als auch Cargozahlen in 2013 fortsetzen wird. In 2012 schönten ca. 140.000 US-Soldaten die Passagierstatistik. Diese hohe Zahl wurde erreicht durch den amerikanischen Truppenabzug aus dem Irak und Afghanistan bei einem gleichzeitigen Truppenaufmarsch in der Golfregion. Dies wird es 2013 so nicht mehr geben. Spätestens nach dem vollständigen Abzug der US-Kampftruppen aus Afghanistan wird es wahrscheinlich überhaupt keine Truppentransporte über den Flughafen Frankfurt-Hahn mehr geben.

Für den Sommerflugplan von Ryanair ist zu erwarten, dass die Anzahl der angebotenen Strecken zwar weitgehend gleich bleibt, sich die Anzahl der damit verbundenen Flüge aber verringern wird. Die stark gestiegene Konkurrenz bspw. in Frankfurt, Luxemburg, Köln-Bonn sowie am Baden-Aiport, und die neu von Ryanair aufgelegten Flüge ab Dortmund und Nürnberg werden sich auf die Passagierzahlen auf dem Flughafen Frankfurt stark dämpfend auswirken.

Im Cargobereich sind auch keine Zuwächse zu erwarten. Der Key-Account-Kunde Etihad Cargo mit einem monatlichen Frachtaufkommen von ca. 2.000 to ist unwiderruflich für den Flughafen Frankfurt-Hahn verloren. Die im August 2012 vom Flughafenmanagement großspurig angekündigten Flugverbindungen von Navitrans/Evergreen Airlines und MyCargo scheinen reine Luftnummern gewesen zu sein. Siehe hierzu auch unseren Newsletter vom 28.01.2013:

Newsletter vom 28.01.2013http://www.fluglaerm.de/hahn/oeffent/presseerklaerungen/2013/nl280113.html

Nach Ansicht der BI ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis der letzte, wenigstens mit ein bisschen Renommee behaftete Kunde - Qatar Cargo - dem Flughafen Frankfurt-Hahn ebenfalls den Rücken kehrt.



(Newsletter der BI Nachtflughafen Hahn vom 25.02.2013)