Wie Herr Chefredakteur Torkler angesichts von 17 Millionen Miesen im Vorjahr und erwarteten 13-14 Millionen Miesen in diesem Jahr solche Lobeshymnen loslassen kann und von Gewinnen je Passagier von 2,50 € schreiben kann, ist absolut lachhaft.
Den Vogel schießt sicherlich der Inhalt des gelb markierten Absatzes ab.

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Der Hahn kräht aus Leibeskräften

In stürmischen Zeiten auf dem Luftfahrtmarkt ist der Hunsrück-Flughafen mit stetigen Steigerungsraten weiter im Aufwind

Normalerweise macht man Pressekonferenzen zur Präsentation von Bilanzen am eigenen Standort. Gestern wich die Flughafen Hahn GmbH zur "Mutter" nach Frankfurt aus, weil das bundesweite Medienaufgebot stattlich war.

FRANKFURT. "Der Markt befindet sich im Umbruch. Ein harter Wettbewerb zeichnet sich ab, sagte Hahn-Geschäftsführer Jörg Schumacher gestern in Frankfurt. Klar, das die Journalisten wissen wollten, ob das auch negative Auswirkungen auf den Hunsrück-Airport hat.

Doch, der Hahn befindet sich laut der vorgelegten Zahlen immer noch im Aufwind. im operativen Bereich will man 2006 schwarze Zahlen schreiben und zwei Jahre später Gewinn machen. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr überproportional um 37 Prozent auf etwa 14 Millionen Euro, gab Geschäftsführer Andreas Helfer bekannt. Der Sach- und Personalaufwand stieg mit etwa zehn Prozent deutlich langsamer als Umsatz und Verkehr.

Dass mit einem Flughafen im Niedrigpreis-Sektor allein kein Staat zu machen ist, liegt auf der Hand. Dass es trotzdem gelingt, solche Airports wirtschaftlich zu gestalten, sich mit diesem Unternehmen sogar Gewinn machen lässt, liegt an den "Nebengeschäften", die nicht direkt mit der Fliegerei zu tun haben. Zum Vergleich: Der Billigflughafen London-Stanstead - wohin Ryanair seine erste Fluglinie ab Hahn etablierte - verdient an jedem Passagier fünf Euro. Der Hahn hat es immerhin schon auf 2,50 Euro geschafft. Die Parkgebühren machen da einen Batzen aus.

Vom kostenlosen Parken, das zur Startphase des Hunsrück-Flughafens Passagiere anlockte, redet keiner mehr. Dennoch: Für zwei Stunden Auto abstellen im Parkhaus der Rhein-Main-Flughafens in Frankfurt legt man satte 9 Euro hin. Auf dem Hahn kostet's nicht mal ein Drittel.

Und wenn die beiden Terminals auf dem Hahn demnächst durch einen Mittelbau zu einem großen Abfertigungsgebäude verschmelzen, bietet sich weitere Fläche, um neue Geschäfte anzusiedeln. Und bringt wieder Geld im so genannten Non-Aviation-Segment.

Fakt ist: Der Hahn befindet sich nach wie vor im Aufwind, macht immer mehr Boden gut.
Die Weichen für langfristige positive Entwicklungen sind gestellt. Für die Verlängerung der Start- und Landebahn befindet man sich seit neun Monaten im Planfeststellungsverfahren. Wir rechnen noch in diegem Jahr mit einem positiven Bescheid`, sagte Jörg Schumacher gestern.

Dann werden sich die wirtschaftlichen Chancen für den Hahn weiter erhöhen, denn die Möglichkeit, vom Hahn mit vollgetankten und voll beladenen Großflugzeugen ohne Zwischenstopp in die Mitte Nordamerikas oder nach Asien fliegen zu können, wird weitere Frachtfluggesellschaften in den Hunsrück locken.

Was das Weichenstellen betrifft: Von einem Bahnanschluss sprechen die Hahn-Verantwortlichen immer seltener. Natürlich sei man in einer Phase, in der ein Bahnanschluss die Attraktivität des Hahns steigern würde. Doch die Konkurrenz in Köln hat einen Parade-Bahnanschluss: die ICE-Strecke nach Frankfurt. Dennoch sieht Jörg Schumacher den Mitbewerber Köln nicht als bedrohlich für den Hahn an: " Wer zahlt denn teure ICE-Tickets und fährt nach Köln, um dann für einen Bruchteil des Zugpreises mit German Wings dort wegzufliegen? Das geht doch bei uns mit dem gut organisierten und preiswerten Bustransfer billiger." Thomas Torkler

(Hunsrücker zeitung vom 15.07.2004)

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