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Warum ist Frankfurt für Billigflieger lukrativer als der Hahn?


Seit Sommer 2017 heben Ryanair-Jets auch auf dem Flughafen Frankfurt (FRA) ab. Für die Billigfluglinie ist der Standort aus mehreren Gründen attraktiv. Manager Michael O'Leary gilt als knallharter Rechner.

Die Gewinnspanne von Ryanair ist auf Nachkommastellen - der Plural ist entscheidend - kalkuliert. In Frankfurt, das ergeben Zahlen einer anderen Billigairline, die uns vorliegen, spart Ryanair im Vergleich zum Hahn (HHN) dank Subventionen vor allem beim Kerosin. Der Treibstoff ist extrem teuer und ein entscheidender Kostenfaktor. Weitere Vorteile: Im 200-Kilometer-Umkreis des Flughafens leben 40 Millionen Menschen. Dazu taktiert O'Leary gern mit vielen Flughäfen, um sie bei Verhandlungen gegeneinander auszuspielen. Zwischen FRA und HHN könnte es spätestens 2021 zum Wettbieten kommen, wenn der Hahn-Vertrag ausläuft und in Frankfurt der Billigflugsteig G fertig ist. Doch es gibt auch Argumente pro Hahn: In Frankfurt profitiert Ryanair noch bis Frühjahr 2019 von einem Gebührennachlass. Außerdem unterhält die Airline im Hunsrück einen Wartungshangar. zca

Kommentar BI Nachtflughafen Hahn


1. In unserem Newsletter vom 02.11.2015 haben wir, offensichtlich völlig zutreffend, ausgeführt:

Ryanair kann 2016 seine Maschinen an anderen Standorten mit anderen Strecken rentabler betreiben und dort sicherlich höhere Durchschnittserlöse je Ticket erzielen. Dies gilt auch für die Nebeneinnahmen je Passagier. So soll es bspw. am Hahn nicht selten vorkommen, dass sich Passagiere je nach Herkunft ein paar Schmeere, Kniften oder Stullen von zu Hause oder aus dem Hotel vom Frühstücksbuffet mitbringen und es im Flugzeug trocken herunterwürgen, weil Ihnen selbst das Fläschchen Sprudel noch zu teuer ist.



2. Diese Nachricht im Zusammenhang mit dem Wartungshangar auf dem Hahn scheint den Redakteuren durchgegangen zu sein:

Ryanair gründet Wartungstochter in Deutschland
Ryanair investiert nach airliners.de-Informationen verstärkt in die Flugzeugwartung in Deutschland. So sollen im kommenden Jahr hierzulande vier neue Wartungsstandorte aufgebaut werden, belegen interne Dokumente, die unserer Redaktion vorliegen. Dafür suchen die Iren Techniker an den Airports Berlin-Schönefeld sowie -Tegel, Frankfurt und Köln/Bonn.
(airliners.de

(Rhein-Zeitung vom 24.10.2018)