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Betriebsräte kämpfen für Hahn


Wirtschaft Arbeitnehmervertretungen am Flughafen veröffentlichen gemeinsame Stellungnahme

Hahn. Die Betriebsräte der Flughafen Hahn GmbH, der STI GmbH, der Nordwacht Sicherheitsdienst GmbH und der Kötter Airport Security sowie die vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) geben gemeinsam eine Stellungnahme zur derzeitigen Situation am Flughafen Hahn ab: Der Flughafen Hahn steht im Bereich Fluggastzahlen deutschlandweit an elfter Stelle sowie auf Platz sechs bei der Fracht. Er zählte 2015 etwa 2,66 Millionen Passagiere und knapp 80 000 Tonnen Fracht. Im Standort schlummert Potenzial, erklären die Betriebsräte: Experten schätzen das realistisch mögliche Aufkommen im Passagierbereich auf das Doppelte sowie im Frachtbereich auf das Neunfache der bisherigen Auslastung. Hierfür seien bereits heute alle notwendigen Vorbereitungsmaßnahmen getroffen.

In den vergangenen Monaten hat der Flughafen fast nur negative Schlagzeilen gemacht, was eine enorme psychische Belastung für die Mitarbeiter darstelle, erklären die Betriebsräte weiterhin. Für die rund 2500 direkt betroffenen Arbeitnehmer sei der Flughafen eine Erfolgsgeschichte - eine Überzeugung. Ohne den Flughafen Hahn hätten sie keine Arbeit im Hunsrück und müssten sich dem Pendlerheer in die Ballungszentren anschließen oder sogar die strukturschwache Region verlassen. Mittelbar seien sogar weitere Arbeitsplätze in potenzieller Gefahr, beispielsweise in den Branchen der Logistik, Hotellerie und Gastronomie sowie bei den regional umliegenden Dienstleistern.

Die Betriebsräte zählen in ihrer Erklärung die positiven Aspekte des Flughafens Hahn auf: Die Menschen rund um den Hahn akzeptieren, im Vergleich zum Frankfurter Flughafen, größtenteils die Nachtflugerlaubnis. Der Flughafen ist Ausweichflughafen für Engpässe und Notfälle, und er sei gesamtgesellschaftlich akzeptiert. Die Menschen in der Region kennen und schätzen den Hahn als Arbeitsplatzmotor, sind die Betriebsräte überzeugt.

Der Hahn sei weiterhin ein Garant für Flüge auch bei widrigsten Bedingungen, auslastungsstark und technisch auf einem sehr guten Stand. Er habe eine funktionierende ÖPNV-Anbindung, die durch die Hunsrückquerbahn-Reaktivierung noch verbessert werden könnte. Er ist ein bundesweit akzeptierter, internationaler Flughafen. Der Hahn mache es durch simple und clevere Wegeführung dem Passagier leicht. Er biete außerdem einen günstige Parkraumbewirtschaftung.

Die Betriebsräte fordern eine Chance für den Hahn und, neben der kritischen Beleuchtung, auch einen Fokus auf die Vorteile. Der Hahn brauche Unterstützung für einen reibungslosen und effizienten Verkauf. Die nachhaltige positive Entwicklung des Flughafens habe höchste Priorität.

Die Betriebsräte bedanken sich in dem Schreiben für mehr als 14 000 Unterschriften zugunsten des Hahn als Aufforderungen an Politik, Interessenten und Beteiligte, sich zusammenzuraufen und für eine positive Zukunft am Hahn zu kämpfen.

(Hunsrücker Zeitung vom 15.11.2016)