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Sanierungskonzept für Flughafen Hahn wird umgesetzt

Drei neue Aufsichtsräte, ein umfangreiches Sanierungspaket und Stellenabbau: Das sind die Ergebnisse der jüngsten Aufsichtsratsitzung der Flughafen Frankfurt-Hahn Gesellschaft (FFHG).

Neue Aufsichtsräte

So hat es sich der Aufsichtsrat zum Ziel gemacht, "professioneller" zu werden. Im Einzelnen bedeutet dass, dass drei neue Mitglieder mit unterschiedlichen Fachkompetenzen in den Bereichen Finanzierung, Personal und Logistik gewonnen werden konnten. Heike Horn, Herbert Mai und Hansgünter Oberrecht gehören ab sofort zum Team. "Sie kennen das Geschäft", betonte Barbaro.

Keine Vetternwirtschaft

Des weiteren erläuterte Barbaro, dass die Wirtschaftsprüfer Dornbach und Partner die Kosten für Ausschreibungen für absolut angemessen halten. Die FFHG war in der Vergangenheit für ihre angebliche Vetternwirtschaft kritisiert worden. Zwar würde in Zukunft die Auftragsvergabe mit mehr Sorgfalt erfolgen, es könne aber rechtlich gegen niemanden vorgegangen werden.

Umfassende Sanierung

Kernpunkt der Pressekonferenz war sicherlich das erweiterte Sanierungskonzept. Dieses wurde beinahe einstimmitg angenommen und tritt zum ersten Januar 2014 in Kraft. Es ist zunächst bis 2023 begrenzt. Im Zuge dieser Sanierung sollen jedoch Stellen abgebaut werden. 100 werden es insgesamt. Barbaro sprach hierbei von "Insourcing". Das bedeutet, dass 100 Stellen, die bis jetzt von externen Firmen besetzt waren, an Firmen-eigene Mitarbeiter gehen sollen. "Dies ist ein wichtiges Beispiel für die Zukunftsfähigkeit des Flughafens", so Barbaro.

Zieht Ryanair sich zurück?

Auf die Gerüchteküche über Ryanair angesprochen, gab Barbaro sich gelassen. Die Airline hatte angekündigt den Flughafen in Zukunft mit weniger Flugzeugen zu bedienen. "Dieses Vorhaben war dem Aufsichtsrat bekannt", sagte Barbaro. Es sei zwar umsatzmäßig relevant, jedoch sei die Auswirkung im Ergebnis relativ gering, da der Flughafen den Löwenanteil seines Umsatzes aus der Fracht bezieht. Aber auch das habe der Aufsichtsrat bei seinem Sanierungskonzept berücksichtigt. "Uns ist bewusst, dass es bis 2017 zehn Prozent weniger Verkehrseinheiten geben wird", so Barbaro. Und dennoch: "Wenn eine Fluggesellschaft geht, muss man sehen, dass eine andere kommt." Am Ende des Tages ist "der Hahn aber nicht abhängig von Ryanair."

(Wochenspiegel vom 20.12.2013)