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Rethage: Fünf-Punkte-Programm für den Hahn


Flughafen Hahn - Der neue Geschäftsführer der Flughafen-Frankfurt-Hahn-GmbH, Heinz Rethage, sieht seine primäre Aufgabe darin, sich mit der Restrukturierung des Flughafens zu befassen. Dazu hat Rethage eine sechsköpfige Arbeitsgruppe um sich geschart, zu der auch Hahn-Geschäftsführer Wolfgang Pollety sowie Fachleute aus verschiedenen Bereichen gehören.

Rethage nannte fünf Punkte, die anzugehen sind. Am dringlichsten sei die aktuelle Wirtschaftsplanung: "Wir müssen kurzfristig Liquidität sichern." Das sind die 12,8 Millionen Euro, die Ende März fällig werden. Rethage: "Wir werden versuchen, aus eigener Kraft die Liquidität dieses Jahr zu halten."

Der zweite Punkt der Restrukturierung befasst sich mit den Material-, Sach- und Personalkosten. Der neue Geschäftsführer will Leistungs- und Arbeitsprozesse optimieren, um die Effizienz zu steigern, schränkt aber ein, dass dieser Posten im Gesamtkonzept keine tragende Rolle spielen wird. Dennoch: "Wenn die gleiche Arbeit mit weniger Personal zu machen ist, werden wir das über Fluktuation anpassen. Ich sehe aber keinen Stellenabbau heute", so Rethage.

Wesentlich wichtiger sind Rethage die sogenannten strategischen Allianzen, will heißen: Kooperation mit anderen Unternehmen, wobei die Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) an erster Stelle steht. Gleichzeitig arbeite man an dem Pachtmodell, nach dem der Flughafen die Infrastruktur künftig mieten soll. "Wir wollen die Pacht zunächst gering halten und dann das Modell durch Umsatzbeteiligung für den Käufer attraktiver gestalten", so Rethage.

Darüber hinaus gibt es laut Rethage noch "zwei, drei andere Kooperationsmodelle", die man verfolge. Näheres dazu wollte er noch nicht bekannt geben. Alles hängt davon ab, dass der Hahn von seinen 120 Millionen Euro Verbindlichkeiten herunterkommt. "Ich bin zuversichtlich, dass dies gelingt, sonst wäre ich nicht hier", gibt sich der Geschäftsführer optimistisch.

Ganz wichtig ist für ihn, dass am Flughafen weiter investiert wird. Nur durch Investitionen könne potenziellen Kunden klargemacht werden, "dass wir eine Zukunft haben". So soll die Landeschwelle der Rollbahn auf Trierer Seite verschoben werden, um Großraumfliegern vom Typ Boeing 747-800 die Landung in beiden Richtungen zu ermöglichen. Bisher geht das nur aus Koblenzer Richtung.

Ein neues Rollwegsystem soll gelandeten Maschinen ermöglichen, sofort die Rollbahn zu verlassen. "Wir werden das mittelfristig in vier bis fünf Jahren angehen", so Rethage. Als fünften Punkt hält er besseres Marketing für notwendig. Hier soll Vorgänger Jörg Schumacher tätig werden. Und der zweite Geschäftsführer? "Wolfgang Pollety stürzt sich derzeit auf den Markt", so Rethage.

Von unserem Redakteur Thomas Torkler

(Rhein-Zeitung vom 15.02.2013)