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Gute Nachricht für den Airport: Ryanair bekennt sich klar zum Hahn


Rheinland-Pfalz - Gute Nachricht für den Flughafen Hahn: Die irische Billigfluglinie Ryanair - Marktführer in Europa - bekennt sich voll und ganz zu dem Hunsrück-Airport.

Von Dietmar Brück

"Wir haben keine Pläne, uns vom Hahn zurückzuziehen", sagte Ryanair-Sprecherin und Verkaufsleiterin Henrike Schmidt in Mainz. In der Konzernzentrale gilt der Hahn immer noch als Wiege des Billigflugs. Ryanair begann vom Hunsrück aus seinen Aufstieg in Deutschland und Europa. "Der Hahn steht für das, was aus Ryanair seit 1999 geworden ist", betonte Henrike Schmidt.

Derzeit sind im Hunsrück, dem deutschen Stammsitz des Unternehmens, neun Maschinen stationiert. Bevor die Luftverkehrsabgabe Ryanair die Niedrigpreispolitik erschwerte, waren sogar schon mal elf Flieger vom Typ Boeing 737-800 am Hahn. Ryanair schließt nicht aus, die Jumbo-Flotte im Hunsrück wieder aufzustocken. "Darüber wird noch diskutiert", erläuterte Verkaufsleiterin Schmidt. Ryanair stößt zugleich bitter auf, dass die deutsche Luftverkehrsabgabe auch im schwarz-roten Koalitionsvertrag festgeschrieben wurde. "Wenn sie wegfiele, würden wir sofort neue Strecken eröffnen", erläuterte Schmidt. Ähnlich wie in Irland rechnete Ryanair in diesem Fall mit einer Million Passagiere zusätzlich in Deutschland. Europaweit hat Ryanair derzeit 81 Millionen Fluggäste. In Deutschland sind es neun Millionen Passagiere.

Das irische Unternehmen will inzwischen nicht mehr nur Regionalflughäfen, sondern auch die Airports der Großstädte anfliegen, um mehr Geschäftskunden zu gewinnen. "Das geht aber nicht zulasten der Regionalflughäfen", versicherte Henrike Schmidt. Bei Ryanair sieht man den Billigfliegerboom noch lange nicht am Ende. Am Hahn steuert die Linie im laufenden Geschäftsjahr 2,7 Millionen Passagiere an.

Die irische Linie hat europaweit eine Menge vor. Die Flotte soll kräftig Zuwachs bekommen. "Wir haben 175 neue Maschinen bestellt, die ab September 2014 ausgeliefert werden", verkündete die Verkaufsleiterin für mehrere europäische Länder. Etwa 75 davon ersetzen alte Flugzeuge. Die Jumbos von Ryanair sind im Schnitt 4,5 Jahre alt. Bis 2019 wird die Boeing-Flotte somit 405 Maschinen umfassen. Gegenwärtig sind es 303. Ryanair steuert ausschließlich europäische Ziele an. Perspektivisch sollen Fernflüge kein Tabu sein.

Zugleich will die Linie ihren Service verbessern. Ab Montag ist ein zweites Gepäckstück erlaubt. Die Gebühr für die Gepäckaufgabe am Flughafen wird künftig von 60 auf 30 Euro gesenkt. Online-Buchen soll leichter werden. Ab Februar 2014 ist zudem die freie Sitzplatzwahl obsolet. Mit der Buchung erhält jeder Passagier einen festen Platz. Wer sich gezielt einen Sitz aussucht, zahlt 5 Euro mehr.

(Rhein-Zeitung vom 03.12.2013)