Zurück zur Übersicht

drucken

Flughafen Hahn: Sanierungskonzept von Hahn-Geschäftsführer Heinz Rethage - Schwarze Null im Jahr 2017?

Von Markus Lachmann

Die Flughafen Hahn GmbH (FFHG) soll auf neue Beine gestellt werden und könnte bereits im Jahr 2017 wieder schwarze Zahlen schreiben. Dies geht aus dem Sanierungskonzept von Hahn-Geschäftsführer Heinz Rethage hervor, das dieser Zeitung exklusiv vorliegt.

In dem Konzept heißt es: "Das zusammenfassende Ergebnis zeigt, dass bei konsequenter Umsetzung aller in diesem Bericht präsentierten Maßnahmen ab dem Jahr 2017 für die FFHG ein ausgeglichenes Ergebnis möglich ist." Im vergangenen Jahr stand ein Minus von 5,7 Millionen Euro zu Buche.

Kostenreduzierungen von 4,3 Millionen Euro im Jahr möglich

So will der Airport etwa über höhere Einnahmen aus Parkgebühren, Gastronomie und Retail (Einzelhandel) sowie bei Gebühren für Airlines bis zu acht Millionen Euro zusätzlich im Jahr hereinholen. Rethage schlägt vor, 28 der insgesamt 378 Jobs abzubauen. Durch Synergien etwa mit dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) sei es möglich, weitere 25 Stellen einzusparen. Sparpotenzial sieht er auch in Abwicklungsprozessen bei Passage und Fracht sowie externen Dienstleistungen. Insgesamt seien Kostenreduzierungen von 4,3 Millionen Euro im Jahr möglich. In dem Papier heißt es auch: "Die FFHG setzt daher anstelle einer primär auf Größe und Wachstum fokussierten Strategie das Augenmerk mehr auf die Ausbildung eines spezifischen und differenzierten Geschäftsmodells."

Besitz und Betrieb sollen getrennt werden

Besitz und Betrieb am Hahn sollen getrennt werden. Durch den Verkauf der Infrastruktur außerhalb des Sicherheitszauns soll der Flughafen entlastet werden. So wurden bereits Straßen an den LBM veräußert. Rethage schlägt darüber hinaus vor, die noch in Besitz des Flughafens verbliebenen Grundstücke und Gebäude an die landeseigene Entwicklungsgesellschaft Hahn (EGH) zu veräußern. Die Immobilien haben laut einem Gutachten einen Wert von 65 Millionen Euro. Überdies wird vorgeschlagen, für 85 Millionen Euro auch die Start- und Landebahn und weitere "luftseitige" Flächen an den Landesbetrieb Mobilität zu verkaufen und zurück zu pachten. Allerdings könnte dies zu Konflikten mit EU-Beihilferecht führen.

Das Sanierungskonzept soll am kommenden Freitag im Hahn-Aufsichtsrat diskutiert werden. "Die FFHG ist in der derzeitigen Organisation und der strukturellen Ausrichtung nicht zukunftsfähig und läuft Gefahr, als Standort bedeutungslos zu werden", heißt es in dem Konzept. Der Flughafen befinde sich in einer "wirtschaftlich angespannten Situation". Werde nicht gehandelt, würde die Flughafen Hahn GmbH im Jahr 2017 ein Minus von 14,5 Millionen Euro sowie eine Liquiditätslücke von 35 Millionen Euro aufweisen. Rethage schlägt vor, dass ein neuer Beirat die Restrukturierung des Flughafens begleiten soll.

(Allgemeine Zeitung vom 19.08.2013)