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Ryanair hält die Anzahl der Sommer-Strecken am Hahn

Flughafen Hahn - Mit 54 Ryanair-Strecken für den Sommerflugplan hält der Flughafen Frankfurt-Hahn im kommenden Jahr das Niveau bei der Anzahl der Flugverbindungen. Im vergangenen Jahr waren es 55 Strecken. Ryanair-Chef Michael O'Leary, der zur Bekanntgabe des Sommerflugplans zu einer Stippvisite in den Hunsrück gekommen war, rechnet für das Jahr 2013 mit 2,5 Millionen Passagieren im Hunsrück. Gebührenerhöhungen sind kein Thema.

Neu im Programm sind die Verbindungen nach Korfu (Griechenland), Rijeka (Kroatien) und Tangiers (Marokko). Darüber hinaus wird die Frequenz auf sechs Verbindungen (Fez, Girona, Kerry, Pescara, Marrakesch und Trapani) auf sechs Flüge pro Woche angehoben.

Hahn-Geschäftsführer Jörg Schumacher wertet den neuen Sommerflugplan von Ryanair als "deutliches Bekenntnis zum Hahn". Michael O'Leary bestätigt: "Der Hahn liegt europaweit in der Top-Ten der von uns genutzten Flughäfen in Europa. Er könnte besser liegen, wenn es in Deutschland nicht diese dumme Luftverkehrssteuer gäbe."

Der Business-Plan von Ryanair sei vor Einführung davon ausgegangen, dass man am Hahn für 2013 nicht mit 2,5 Millionen Passagieren gerechnet habe,, sondern mit 3,5 bis 4 Millionen.

"Wir haben die Einbußen durch die Luftverkehrssteuer in Deutschland dadurch kompensiert, dass wir neue Basen gegründet und neue Strecken etabliert haben", sagt O'Leary. Der Ryanair-Chef erklärte erneut, dass bei einem Wegfall der Abgabe die Passagierzahlen am Hahn innerhalb eines Jahres um eine Million erhöht werden könnten.

"Die Steuer hat uns 30 Prozent weniger Passagiere gekostet", sagt Hahn-Geschäftsführer Jörg Schumacher. Die Flugreisenden seien in Scharen in grenznahe Flughäfen im Ausland ausgewichen, wie beispielsweise nach Luxemburg. "Maastricht ist von all unseren unseren Basen nach Einführung der Luftverkehrssteuer am stärksten gewachsen, weil die Passagiere aus Nordrhein-Westfalen dorthin ausgewichen sind", bestätigt Michael O'Leary. Auf die Frage, wie Ryanair auf die kürzlich geforderte Erhöhung der Start- und Landegebühren am Hahn reagieren würde antwortete der Ryanair-Chef: "Very badly" (sehr schlecht). Flughäfen, die ihre Kosten erhöhen, würden gewöhnlich sehr darunter leiden in Bezug auf die Verkehrszahlen. So geschehen in Budapest, Barcelona und Madrid, wo Ryanair auf die Gebührenerhöhungen jeweils mit der Streichung von Strecken reagiert habe.

Jörg Schumacher ergänzte, die von den Medien verbreitete Nachricht, man habe sich am Hahn mit Ryanair auf eine Gebührenerhöhung um 1,50 Euro pro Ticket verständigt, könne man sich nicht erklären. Auf Nachfrage, ob die Hahn-Gesellschaft mit Ryanair über eine Erhöhung der Gebühren verhandle, sagte Schumacher: "Nein."

"Ein Flughafen verdient kein Geld, wenn er die Gebühren erhöht, sondern wenn er die Verkehrszahlen erhöht", sagte O'Leary. Im übrigen verdiene der Hahn mehr Unterstützung seitens der Politik wie auch von den Medien", empfahl der Ryanair-Chef.

Auf die im Nordwesten des Landes liegende griechische Insel Korfu kann man ab 2. April jeweils dienstags vom Hahn aus fliegen. Zweites neues Ziel ab Hahn ist die kroatische Hafenstadt Rijeka. Ebenfalls ab April, jeden Dienstag und jeden Samstag, starten die Ryanair-Maschinen die Kvarner-Bucht an. Tangiers in Marokko ist die dritte neue Verbindung ab Hahn. Auch hier heben die Maschinen jeweils dienstags und samstags ab. Die Flüge können ab sofort unter www.ryanair.com gebucht werden. Erfahrungsgemäß kommt es, je nach Auslastung der Strecken, im Laufe des Jahres zu Streichungen wie auch zu Neueinrichtungen von Verbindungen.
tor

(Hunsrücker Zeitung vom 12.12.2012)