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Ryanair streicht weitere Flugziele am Hahn

Die irische Fluggesellschaft Ryanair wird am Hunsrück-Flughafen Hahn weitere Strecken streichen. Angaben der Fluglinie zufolge soll das Winterangebot von 44 Flugzielen auf 31 gekürzt werden. Infrastrukturminister Roger Lewentz (SPD) kritisierte die Luftverkehrsabgabe in Deutschland.

Welche Strecken wegfallen, wollte Ryanair noch nicht bekannt geben. Grund für die Streichungen seien hohe Kerosionkosten, hieß es. Um die Gewinnziele für das laufende Geschäftsjahr einzuhalten, wolle man den Winterflugplan zusammenstreichen. Damit wird ein Drittel der Winterziele des vergangenen Jahres am Hahn gestrichen.

Ryanair will nach eigenen Angaben vor allem in den Staaten Maschinen abziehen, in denen Ticketsteuern die Preise zusätzlich belasten. Darunter fällt auch Deutschland. Schon den Sommerflugplan hatten die Iren daher ausgedünnt. Der Flughafen Hahn hatte erst vor wenigen Tagen einen deutlichen Passagierrückgang für das erste Halbjahr gemeldet.

Lewentz sieht Arbeitsplätze gefährdet

Lewentz erklärte, das Vorgehen von Ryanair zeige die wirtschaftlich unsinnigen Folgen der Luftverkehrsabgabe: "Die absolut verkehrte Steuerpolitik des Bundes geht vor allem zulasten des ländlichen Raums und gefährdet massiv Arbeitsplätze im Hunsrück." Die Abgabe behandele die Fluggesellschaften ungleich, weil Anbieter von Kurzstreckenflügen stärker belastet würden als die von Mittel- und Langstreckenflügen. Davon sei auch Ryanair stark betroffen. Zudem sei die Steuer "volkswirtschaftlich kontraproduktiv", weil den erwarteten Mehreinnahmen beim Bund ungleich höhere wirtschaftliche Verluste und der Wegfall von Arbeitsplätzen gegenüberstünden, sagte Lewentz.

Der wahre Grund für die Streckenstreichungen

(Südwestfunk vom 26.07.2011)