Flughafen Hahn. Die Beschäftigten in den Terminal-Läden haben Angst um ihren Arbeitsplatz. Seitdem Ryanair zum Sommerflugplan einige Strecken gestrichen hat, klingelt deutlich weniger Geld in den Kassen.
Beispiel "Chic-y-micci": Vier Frauen arbeiten auf 400-Euro-Basis in der Boutique - im Schichtdienst von 8 bis 20 Uhr, im Winter von 9 bis 18 Uhr. 50 Prozent weniger Umsatz beklagt das Modegeschäft, das von den Fluggästen lebt.
"Es kann durchaus sein, dass der Laden geschlossen wird", befürchtet Susanne Thees aus Bundenbach (Kreis Birkenfeld). Eigentlich sei Mai bis August die umsatzstärkste Zeit, aber zurzeit sei es sehr ruhig. "Wir warten mit Spannung, was der Winterflugplan bringt", sagt die Frau.
Nebenan bei "sunflight optic" sind drei Frauen beschäftigt. Nicht auf 400-Euro-Basis, sondern in Teilzeit. Sie teilen sich die 360 Arbeitsstunden pro Monat zu verschiedenen Anteilen untereinander auf. Sonnenbrillen, Taschen und Schmuck gibt's hier - und die allgegenwärtigen Plastiktütchen für Kosmetika und Toilettenartikel, die nur in 100-Milliliter-Behältern an Bord genommen werden dürfen.
"Berlin war super"
"Von Oktober bis November hatten wir hier Kurzarbeit und mussten mit weniger Einkommen zufrieden sein", erzählt Gerlinde von Haenlein aus Todenroth (Rhein-Hunsrück-Kreis) und ergänzt: "Für uns sieht es schlecht aus." Wehmütig denkt sie an die Zeit der Berlinflüge von Ryanair zurück: "Berlin war super, da kamen sogar viele Berliner und kauften hier ein."
Der Inhaber eines Geschäfts für Reisebedarf, der seinen Namen nicht nennen möchte, bestätigt: "Es war schon besser hier." Er malt nicht so schwarz, doch auch bei ihm kam es zu Einbußen: Von ehemals fünf Filialen am Hahn sind nur noch drei geöffnet, möglicherweise bald nur noch zwei. tor |
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