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Ryanair bekennt sich zum Hahn - klassische Sommerziele auf Streichliste

Flughafen Hahn - Henrike Schmidt, Pressesprecherin des Billigfliegers Ryanair für Deutschland, versteht die derzeitige Aufregung nicht: "Ich weiß nicht, wer die Prozentzahlen über bevorstehende Flugstreichungen in Umlauf gebracht hat. Wir waren es jedenfalls nicht", sagt sie.

Es sei noch viel zu früh, darüber zu spekulieren, in welchem Umfang die Iren Ziele vom kommenden Winterflugplan auf dem Flughafen Hahn streichen werden. Und: Generell fliege Ryanair im Winter weniger Ziele an als in den Sommermonaten.

Gleichwohl nennt Henrike Schmidt die sogenannten Sommerziele, die nur für den Sommerflugplan ins Programm genommen wurden, als Streichkandidaten: Dazu gehören in Italien Bologna und Rimini, Faro in Portugal, Osiejek und Pula in Kroatien, Volos in Griechenland sowie in Spanien Ibiza, Jerez, Reus, Santander und Palma. "Das sind Strecken, die wir grundsätzlich nur im Sommer anbieten. Und die sind auch in diesem Jahr gut gebucht gewesen. Daher gehe ich davon aus, dass sie auch wieder im Sommerflugplan 2012 auftauchen werden. Für den Hahn sieht es für 2012 sehr positiv aus", sagt Schmidt.

Die Ryanair-Sprecherin verweist auf die Luftverkehrssteuer. Sie sei der einzige Grund für Streckenstreichungen. "Frankfurt-Hahn war davon besonders betroffen", gibt sie zu. Wegen der Abgabe wird die irische Billigfluggesellschaft in diesem Winter europaweit 80 Maschinen am Boden lassen - doppelt so viele wie im Jahr davor. "Das betrifft in erster Linie Länder, in denen es eine Luftverkehrsabgabe gibt. Ob der Hahn auch davon betroffen sein wird, steht erst Ende September fest, wenn der Winterflugplan steht", sagt Schmidt. Bei der Reduzierung im Sommerflugplan hat Ryanair von ehemals elf im Hunsrück stationierten Boeing 737-800 drei abgezogen.

Die Sprecherin macht deutlich, dass man bei der Aufstellung des aktuellen Sommerflugplans in Bezug auf den Hahn sehr bemüht gewesen sei, trotz der Streichungen, auch neue Ziele im Hunsrück anzubieten: "Bei den typischen Urlaubszielen, bei denen die Reisenden die Luftverkehrssteuer leichter in Kauf nehmen, konnten wir so einige Strecken auf dem Hahn zusätzlich ins Programm nehmen."

Das spricht für das Engagement der Iren im Hunsrück. Schmidt: "Wir hängen sehr am Hahn, und die Streckenstreichungen haben überhaupt nichts mit unseren Geschäftsbeziehungen zur dortigen Flughafengesellschaft zu tun, sondern sind einzig der Luftverkehrsabgabe geschuldet. Wir haben ein sehr enges und gutes Verhältnis zur Geschäftsleitung in Frankfurt-Hahn." Der Hunsrück-Flughafen bleibe die wichtigste Basis auf dem europäischen Kontinent. "Wir haben auch in keiner Weise vor, uns von dort zurückzuziehen."

Mehr noch, die Ryanair-Sprecherin ergänzt: "Sobald die Abgabe fällt, werden wir unser Engagement auf dem Hahn wieder intensivieren." Und sie macht dem Standort Hunsrück Hoffnung: "Ohne die Luftverkehrssteuer werden wir weiter am Hahn wachsen."

Von unserem Simmerner Redaktionsleiter Thomas Torkler

Der wahre Grund für die Streckenstreichungen

(Hunsrücker Zeitung vom 27.07.2011)