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Fraport steigt beim Verlustbringer in Hahn aus (9) 3. Februar 2009, 18:29 Uhr Der Flughafenkonzern Fraport verkauft seine Anteilsmehrheit am Hunsrück-Flughafen Hahn an das Land Rheinland-Pfalz. Der 65-Prozent-Anteil an der Flughafengesellschaft soll für den symbolischen Preis von einem Euro verkauft werden. Hessen will seine Anteile unter bestimmten Bedingungen halten. Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport steigt nach zehn Jahren beim defizitären Hunsrück-Flughafen Hahn aus. Neuer Mehrheitseigner ist das Land Rheinland-Pfalz, in dem der vor allem vom Billigflieger Ryanair genutzte Flughafen liegt. Fraport erhalte für seine 65-Prozent-Beteiligung einen symbolischen Betrag von einem Euro, teilten Fraport und Rheinland-Pfalz mit. Der Ausstieg dürfte die Bilanz des Flughafenbetreibers belasten. Fraport rechnet für 2008 mit einer Abschreibung in der Größenordnung von 30 Millionen Euro. Weiterführende Links Krise bei den Airlines sorgt für neue Allianzen Lufthansa wildert jetzt im Alitalia-Revier Lufthansa verdient 2008 mehr als erwartet Lufthansa muss etliche Flüge streichen Neue Milliarden-Kredite sollen Airbus retten Frankfurter Flughafen darf ausgebaut werden Lufthansa steigt im Rennen um Alitalia aus Lufthansa trotzt der Krise mit Milliardengewinn Allerdings übernimmt der Flughafenbetreiber mit dem Verkauf keine weiteren Verpflichtungen und muss die Defizite des Flughafens nicht mehr tragen. "Verlustbringer können wir uns dauerhaft nicht leisten", sagte der stellvertretende Fraport-Chef Stefan Schulte. Das Unternehmen hat seit 1999 – inklusive der angefallenen Verluste – rund 130 Millionen Euro in den Provinzflughafen gesteckt. Dieser hatte nach Angaben des rheinland-pfälzischen Verkehrsministers Hendrik Hering seinen Verlust im Vorjahr auf 18 Millionen Euro ausgeweitet. Bislang hielt das Bundesland wie das Nachbarland Hessen 17,5 Prozent an dem früheren Militär-Airport 100 Kilometer westlich von Frankfurt. Ob auch Hessen aussteigt, ist noch offen. Darüber liefen derzeit "konstruktive Gespräche", sagte Hering. Einem Zeitungsbericht zufolge will Hessen weiter an dem Flughafen beteiligt bleiben. Der Ausstieg von Fraport hatte sich abgezeichnet, nachdem sich das Unternehmen gegen Rheinland-Pfalz mit dem Plan nicht durchsetzen konnte, die Ertragslage des Flughafens mit einer "Hahn-Taler" genannten Zusatzgebühr zu verbessern. Für diesen Fall hatte Ryanair nach Angaben von Hering mit dem Abzug von fünf Maschinen aus Hahn gedroht. Das Bundesland fürchtete deswegen um tausende Arbeitsplätze in der Region. Keywords Luftfahrt Flughafen Hahn Hessen Rheinland-Pfalz Rheinland-Pfalz nach einem Partner für den Betrieb des Flughafens suchen. Dies könne auch ein Mitbewerber von Fraport sein, sagte Hering. Die bestehenden Verträge mit Fraport sollten jedoch erhalten bleiben und kein Personal dort abgezogen werden.

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