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1000. Versorgungsflug nach Afghanistan

Von Roland Gutsch

Neubrandenburg. Täglich gehen zwei Transportmaschinen vom Bundeswehr-Flugplatz Trollenhagen ab. Ihre Mission: Die Versorgung der zurzeit rund 3600 am Hindukusch stationierten Bundeswehr-Kameraden. Am Dienstag startete die 1000. Maschine.

"95 Prozent der benötigten Güter gehen von hier aus in Richtung Afghanistan", machte Oberstleutnant Henning Breyer, Kommandant der hiesigen Einsatzunterstützungsgruppe der Luftwaffe, die Bedeutung des Standorts klar. Seit Januar 2005 werden an jedem Wochentag durchschnittlich zwei Iljuschins be- und entladen. An Bord kommt alles, was die Bundeswehr-Soldaten im NATO-Einsatz benötigen. Ein Ladungsmix: Bekleidung, Hygieneartikel, Werkzeug, Ersatzteile, Zelte, Möbel, Verpflegung in riesigen Kühlboxen. "Alles, was man zum Leben braucht. Aber auch Weihnachtsbäume gehören in jedem Jahr dazu", sagte Oberleutnant Lothard Kasten, Zugführer des Luftumschlagszuges, und zeigte auf einen besonderen Container: "Das sind sechs Tonnen Feldpost, natürlich ganz wichtig für die Jungs."

Pro Maschine gehen maximal 30 Tonnen Fracht auf den siebenstündigen Luftweg. Insgesamt 24 000 Tonnen wurden bislang von Trollenhagen aus nach Afghanistan geschickt, dazu gehören 737 Fahrzeuge - vom Spähwagen "Fennek" bis zum 8000-Liter-Feuerwehrauto. "Das ist das tägliche Geschäft der Kameraden vom Luftumschlagszug", so Oberstleutnant Breyer und lobte die "erfahrene Truppe". Ein, zwei Stunden dauert eine Beladung, die sechs Mann mit Gabelstaplern vor und in der Maschine erledigen. "Vorne leicht, hinten schwer", erklärte Oberleutnant Kasten die "hecklastige" Technik. Pro Flugzeug kommen circa 20 Tonnen Material aus Afghanistan zurück, wobei es sich häufig um Austauschfahrzeuge und Ersatzteile, die gewechselt werden müssen, handelt. Die eingesetzten Transportmaschinen gehören zu vier osteuropäischen Fluggesellschaften.

(Nordkurier vom 26.04.2009)