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Flughafen Köln-Bonn
Gespräche mit Ryanair konkreter

Von Hendrik Varnholt, 18.02.09, 20:50h
Ausgerechnet in der Krise könnte wahr werden, wovon der Chef des Flughafens Köln/Bonn, Michael Garvens, träumt. "Wir wollen die ersten sein, die Interkontinentalflüge mit Lowcost-Carriern anbieten", hatte er vor zwei Jahren gesagt.

KÖLN - Mit dem Hinweis, das Modell Billigfliegen auf der Langstrecke sei nicht tot, erinnerte Garvens im Mai an das Vorhaben. Nach herben Rückschlägen könnte nun Ryanair der Partner sein, mit dem der Einstieg in das interkontinentale Billigfliegen gelingt.

Der Flughafen Köln/Bonn und Ryanair sprächen über eine Zusammenarbeit, heißt es in der Branche seit Wochen. Nun aber ist aus informierten Kreisen zu erfahren, die Verhandlungen seien intensiviert worden. Und: Köln/Bonn könne Ryanair auch als Basis für einen Vorstoß zu außereuropäischen Zielen dienen. Flughafensprecher Walter Römer äußerte sich dazu nicht. Doch sowohl der Wunsch des Airports, das Interkontinentalgeschäft wiederzubeleben, als auch die Notwendigkeit, in der Krise neue Ertragsquellen für den Flughafen zu erschließen, sind offenkundig.

Immer wieder sind in der Vergangenheit Pläne, Köln/Bonn mit entfernten Zielen zu verbinden, gescheitert. Zunächst hatte Südchina angeflogen werden sollen. Dann waren Ziele wie Thailand und Mauritius im Gespräch. Verhandlungen führte Garvens etwa mit LTU und der inzwischen abgewickelten amerikanischen ATA. Als konkret galten Pläne, den Hongkonger Billigflieger Oasis nach Köln/Bonn zu holen. Das Unternehmen stellte vor der Realisierung des Vorhabens aber seinen Flugbetrieb ein.

Nun sehen Branchenbeobachter bessere Voraussetzungen. Den Billigfliegern hätten in den vergangenen Jahren die hohen Kerosinpreise zu schaffen gemacht, heißt es. Weil der Flugzeugtreibstoff in Folge der Wirtschaftskrise nun wesentlich günstiger sei, könne etwa Ryanair seine Interkontinentalpläne aus der Schublade holen.

(Kölner Rundschau vom 18.02.2009)