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Nun endgültig Start frei für Flughafen Kassel-Calden

Kassel/Leipzig. Nun steht es endgültig fest: Der Flughafen Kassel-Calden wird gebaut. Das hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig am späten Mittwochnachmittag entschieden. In den nächsten Tagen wird die Flughafen GmbH Aufträge für die ersten Arbeiten vergeben.

Bagger werden wohl aber erst Ende des Jahres rollen, da die Arbeiten europaweit ausgeschrieben werden müssen.

Nach bisherigen Berechnungen soll der Flughafen 151 Millionen Euro kosten. Die ersten Maschinen sollen im April 2012 abheben. Für das Jahr 2020 hofft man auf bis zu 640 000 Passagiere pro Jahr. Durch den neuen Flughafen sollen 2000 neue Arbeitsplätze entstehen.

Der Hessische Verwaltungsgerichtshof (VGH) hatte bereits im Juni 2008 Klagen gegen den Flughafen abgewiesen und die Baugenehmigung, die das Kasseler Regierungspräsidium im Juli 2007 erteilt hatte, für rechtens befunden. Gleichzeitig hatte der Verwaltungsgerichtshof keine Revision gegen das Urteil zugelassen.

Dagegen hatten aber unter anderem der Flughafen Paderborn, die Umweltschutzorganisation BUND und Betroffene, die Grundstücke am Flughafen oder in der Einflugschneise haben, beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde eingelegt. Sie haben nun allesamt verloren. Das Bundesverwaltungsgericht wies die Anträge auf Zulassung der Revision gestern zurück (BVerwG 4 B 61.08 und 62.08). Das Urteil des Hessischen Verwaltungsgerichtshofes ist damit rechtskräftig.

Flughafen-Chef Jörg Ries sagte am Nachmittag, man habe mit dieser Entscheidung gerechnet.

Enttäuscht äußerte sich Steffi Weinert von der Bürgerinitiative gegen den Aus- und Neubau (Biga). Die Biga habe zehn Jahre gegen das Projekt gekämpft. Da der Flughafen eigentlich schon für 2005 geplant gewesen sei, habe man immerhin sieben Jahre gewonnen.

(Hessische/Niedersächsische Allgemeine vom 02.04.2009)