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2,5 Millionen Fluggäste
Der Flughafen Weeze wächst schnell

Am Niederrhein. Der Flughafen Niederrhein verzeichnet im ersten Quartal 2009 ein Passagier-Plus von 47 Prozent. Ryan Air verlagert Check-In ins Internet. Passagiere sollen Koffer demnächst selbst schleppen.

Michael O'Leary kam mit blendender Laune aus Dublin angereist. Nicht ohne Grund: "Allein in den ersten drei Monaten des Jahres ist das Passagier–Aufkommen in Weeze um 47 Prozent gestiegen, während alle anderen deutschen Flughäfen verlieren”, freut sich der Ryan Air-Chef. Auf den insgesamt 44 Strecken ab dem Niederrhein-Flughafen, den die Iren weiter hartnäckig als Düsseldorf-Weeze bezeichnen, wird für 2009 mit insgesamt 2,5 Millionen Passagieren gerechnet.

"Wir werden unsere Expansion dort fortsetzen, insbesondere nachdem die rechtlichen Probleme geklärt sind”, erklärte O'Leary bei einem Gespräch mit der NRZ gestern. Er sei der Bezirksregierung dankbar für die prompte Lösung des Problems. Vorwürfe, die Fluggesellschaft habe die Behörden unter Druck gesetzt, wies Michael O'Leary zurück: "Wir haben lediglich unseren Standpunkt klargestellt. Sie können keine Basis wirtschaftlich betreiben, wenn der Flieger abends nicht mehr am Ausgangsort landen darf. Und wir möchten nicht die Passagiere nachts vom Flughafen Frankfurt-Hahn nach Weeze transportieren.”

Möglicherweise wird Ryan Air schon im Herbst eine weitere Boing 737-800 in Weeze stationieren und neue Ziele ansteuern. O'Leary: "Aber diese Entscheidung ist noch nicht gefallen.” Platz sei auf jeden Fall noch da. Zumal Ryan Air mit seiner Preispolitik in Zukunft dafür sorgen will, dass die Gepäckabfertigung weitgeghend entfällt und die Passagiere die Koffer selbst zum Flieger schleppen. "Bisher geben 25 Prozent der Passagiere noch Gepäck auf. Wir wollen das reduzieren”, so Flugdirektor David O'Brien. Auf einen Check-In verzichtet der Billigflieger schon ganz. Die Passagiere müssen das künftig online erledigen und ihre Tickets selbst ausdrucken.

Zur sogenannten "Fat Tax”, der Sonderabgabe für übergewichtige Personen, sagte O'Leary nur knapp: "Das war ein Scherz.”

(Der Westen vom 20.05.2009)