Nicht nur in Ryanland-Pfalz knickt die Behörde vor Ryanair ein!
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Überarbeitete Betriebsgenehmigung
Ryanair bleibt in Weeze

2.5.2009, Die Bezirksregierung Düsseldorf hat auf Druck von Ryanair eine "Ergänzung der Betriebsgenehmigung" für den Flughafen Weeze erarbeitet. Damit werden die strittigen Betriebszeiten nach 22 Uhr für am Platz stationierte Airlines um eine halbe Stunde erweitert - plus weitere 30 Minuten "Verspätungstoleranz". Hauptkunde Ryanair hatte mit dem sofortigen Abzug gedroht.

Die Ergänzung der Betriebsgenehmigung enthält nach Angaben der Bezirksregierung eine "komplett neue Abwägung der Lärmbelange der Anwohner unter Berücksichtigung des besonderen Interesses an der Deckung des Verkehrsbedarfs".

Generell gelten nun die Betriebszeit von 06.00 Uhr bis 22.00 Uhr. Zudem darf Schubumkehr bei Landungen künftig nur noch eingesetzt werden, wenn dies aus Sicherheitsgründen unumgänglich ist.

Airlines, die am Platz stationiert sind, dürfen mit lärmarmen Flugzeugen (Kapitel 3) von 06:00 Uhr bis 22:00 Uhr starten und bis 22:30 Uhr landen. Zudem gibt es eine "Verspätungstoleranz" bis 23:00 Uhr. Aktuell sind sechs Ryanair-Maschinen fest am Platz stationiert. Ab Mai hat auch Hamburg International eine Basis für eine Maschine in Weeze eingerichtet.

Ryanair reagierte erfreut auf die neuen Regelungen. Damit sei es der Airline möglich, weiterhin in Weeze eine Basis zu betreiben und ihren Flugplan wieder im vollen Umfang anbieten zu können, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Man nehme umgehend wieder alle Flüge von und nach Weeze in sein Buchungssystem auf.

Der irische Blligflieger hatte nach einer Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes Münster (OVG) zu engeren Betriebszeiten alle betroffenen Weeze-Verbindungen aus ihrem Buchungssystem genommen und ein Ultimatum gesetzt: Sollte es keine Änderungen bis Ende April geben, würde man die Basis in Weeze schließen. Die vom Gericht verkürzten auf Flugzeiten sollten heute in Kraft treten.

Nach der Entscheidung der Airline, ihre Basis beizubehalten, äußerte Flughafenchef Ludger van Bebber große Erleichterung: "Uns ist heute ein Riesenstein vom Herzen gefallen!" Hätte Ryanair die Basis aufgegeben, wäre das einer "Katastrophe für die Region" gleihgekommen. Nun seien 1.000 Arbeitsplätze gesichert.

Mit der geänderten Betriebsgenehmigung legte die Bezirksregierung auch die vom OVG geforderte Prüfung von Umweltverträglichkeit und Lärmbelästigung vor. Das Fehlen dieser Prüfung war 2006 Grund für die Aufhebung der grundsätzlichen Betriebserlaubnis des Airports. Ende 2008 hatte das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig dieses Urteil aufgehoben. Der Flugbetrieb konnte daraufhin zunächst unter Vorbehalt weiterlaufen, der Prozess ging wieder zurück nach Münster.

(Deutscher Depeschendienst vom 02.05.2009)