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Mayrhuber: Lufthansa-Cargo zieht nicht auf den Hahn

Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber hat ausgeschlossen, das Frachtgeschäft vom Flughafen Frankfurt/Main auf den Hahn zu verlegen. Einen entsprechenden Vorschlag des rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck (SPD) bezeichnete Mayrhuber als "politisch durchsichtig" und ökonomisch sinnlos.

In den Streit um ein mögliches Nachtflugverbot und die einhergehenden Cargo-Probleme am Frankfurter Flughafen hat sich Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber eingeschaltet. Nachdem der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) empfohlen hatte, das Frachtgeschäft an den Flughafen Hahn zu verlegen, zeigte sich Mayrhuber in einem Brief an Beck höchst irritiert, wie die Tageszeitung «Die Welt» (Montagausgabe) berichtet.

Mayrhuber bezeichnete den Vorstoß Becks in dem Brief als «politisch durchsichtig» und ökonomisch sinnlos. Im Flughafenkonzept der Bundesregierung, das die Bundesländer mit erstellt hätten, werde eine bedarfsgerechte Flugmöglichkeit gefordert, «auch zur Nachtzeit - insbesondere an Drehkreuzen, bei denen erhebliche Befrachtungskapazitäten und Synergieeffekte bestehen», schrieb Mayrhuber der Zeitung zufolge.

Die Lufthansa befördert Frachtsendungen nicht nur in Nurfracht-Flugzeugen, sondern nutzt dafür auch die Unterflurkapazitäten ihrer Passagiermaschinen. In Frankfurt erfolgt dann die Umladung beispielsweise zwischen Passagier- und reinen Frachtmaschinen. Außerdem werde wohl kein Spediteur ein Frachtzentrum 18 Stunden lang am Flughafen Frankfurt betreiben wollen und ein weiteres sechs Stunden lang am 100 Kilometer entfernten Hahn.

Mayrhuber hielt Beck vor, mit seiner Aussage Lufthansa als einem großen Arbeitgeber in der Rhein-Main-Region zu schaden. Gleichzeitig fördere das Verhalten der Landesregierung wirtschaftlich die irische Billigfluglinie Ryanair, die vom Hahn aus startet.

Der Flughafen Hahn versucht seit einiger Zeit, sich auch als Frachtflughafen am Markt zu etablieren. Unlängst erlitt der Flughafen auf dem Hunsrück jedoch einen herben Dämpfer, als Emirates SkyCargo den Abzug von drei wöchentlichen Frachtverbindungen bekannt gab, um sich künftig ganz auf den Flughafen Frankfurt/Main zu konzentrieren.

(Airliners.de vom 28.09.2009)