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ACG Air Cargo Germany geht an den Start

Frischer Wind auf dem deutschen Frachtflugmarkt. Mit der ACG Air Cargo Germany rollt eine neue Fluggesellschaft an den Start. Das im Juni 2008 ins Handelsregister von Bad Kreuznach eingetragene Unternehmen will in der zweiten Januar-Hälfte kommenden Jahres den operativen Betrieb aufnehmen. Bis dahin erwartet das Management die Zuerteilung der amtlichen Fluglizenz AOC (Air Operator Certificate) durch das Braunschweiger Luftfahrt-Bundesamt.

Zum Einsatz kommen zwei geleaste Boeing-Großfrachter B747-400SF. Sie stammen von der taiwanesischen China Airlines und werden derzeit in Israel auf der Luftwerft von IAI-Bedek von Passagier- zu Cargoflugzeugen umgebaut. Veranlasst wurden die Umrüstungen vom Käufer der Flugzeuge, der isländischen Avion Aircraft Trading. "Wir werden vorsichtig in den Markt starten und zunächst Charterflüge anbieten", sagt ACG-Geschäftsführer Thomas Homering. Damit berücksichtigt der Geschäftsplan der ACG Air Cargo Germany die aktuelle Finanz- und Wirtschaftkrise, die auch am Transportsektor nicht spurlos vorbei geht. "Weshalb wir die Ziele in unserem Businessplan bewusst konservativ formuliert haben", betont Manager Homering. Zur Vermarktung der Kapazität – die Frachter können bis zu 120 Tonnen pro Flug befördern – führt die ACG derzeit Verhandlungen mit diversen Charterbrokern. "Diese sind bereits weit gediehen", deutet CEO Michael Bock eine rasche vertragliche Entscheidung an.

Mit Beginn des kommenden Sommerflugplans Ende März 2009 wird die Gesellschaft dann von ihrer operationellen Basis, dem rheinland-pfälzischen Flughafen Frankfurt-Hahn, eine Reihe von Linienverbindungen anbieten. Dazu sind zunächst Umläufe über Moskau nach Shanghai sowie Flüge via Istanbul nach Hongkong geplant. "Parallel dazu werden wir unsere Kapazitäten weiterhin dem Chartermarkt offerieren", kündigt Homering ein duales Geschäftsmodell aus Linien- und Bedarfsflügen an.

Als geeignetes Mittel für eine hohe Grundauslastung der Flugzeuge im Linienverkehr befürwortet ACG Air Cargo Germany mittel- und langfristige Kapazitätsabkommen mit Spediteuren. "Wir stehen allen Agenten gleichermaßen offen. Neben den Branchenführern sind uns genauso die Mittelständler und kleineren Versender herzlich willkommen", setzt der ACG-Geschäftsführer auf einen breiten Kunden-Mix. Alle übrigen Kontingente der Linienflüge, die nicht über Festaufträge (Blocked Space Agreements) mit Sendungen belegt sind, werden vom Frankfurter Vertriebsagenten ATC Aviation Services vermarktet. Bodenabfertiger auf dem Flughafen Frankfurt-Hahn ist die örtliche Tochter der Fraport Cargo Services. "Dank unserer schlanken Organisation verfügen wir über günstige Kostenstrukturen und damit einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Anbietern", nennt Bock einen wichtigen Pluspunkt der ACG Air Cargo Germany.

Die beiden früheren LTU-Manager Michael Bock und Thomas Homering sind der Überzeugung, dass in Deutschland genügend Platz für einen zweiten nationalen Anbieter ist. "Gespräche mit Spediteuren belegen, dass sich viele eine Option für den Transport ihrer Sendungen wünschen", betont Bock. Gleichzeitig stellt er fest, dass ACG Air Cargo Germany kein Discounter ist, der seine Kapazitäten zu Niedrigpreisen im Markt absetzen will. "Wir verstehen uns als Qualitätscarrier und nicht als Billigheimer", setzt Bock ein Ausrufezeichen.

Eine Strategie, die bereits im Unternehmensnamen ACG Air Cargo Germany mitschwingen soll. "Produkte ’Made in Germany’ haben international einen exzellenten Ruf. In Anlehnung daran möchten wir mit ACG Air Cargo Germany dem Transportmarkt typisch deutsche Attribute wie Qualitätsarbeit, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und Sicherheit vermitteln", begründet Homering die Namenstaufe der neuen Frachtfluggesellschaft. Mehrheitseigner des Unternehmens ist CEO Michael Bock. Einen Minderheitsanteil hält der in Dublin ansässige irische Investor City Leasing Limited. Komplettiert wird der erweiterte Leitungskreis durch frühere Führungskräfte der Aeroflot Cargo, darunter deren ehemaliger Vorstandschef Andrey Goryashko sowie die beiden Cargofachleute Alexej Prikhodchenko und Alexander Kirichenko. "Von diesen Experten erwarten wir, dass sie viele Türen bei Spediteuren öffnen und für uns neue Märkte erschließen", so Bock.

(Presseerklärung ACG Air Cargo Germany vom 27.12.2008)