Passagierstatistik von Wizzair im Vergleich von 2006 zu 2007

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Abflugvom Flughafen Hahn
Wizz-Air stellt Flüge nach Warschau ein / Ryanair behauptet Monopol

LAUTZENHAUSEN (kt). Die Fluggesellschaft „Wizz-Air" wird zum 26. Oktober die Verbindung Frankfurt Hahn - Warschau einstellen. Die Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn vermutet eine zu geringe Auslastung als Grund. Damit kann Konkurrent „Ryanair" seine Monopolstellung am Hahn weiter ausbauen.

„Die von Wizz-Air vom Flugplatz Hahn angebotenen Stecken nach Warschau, Kattowitz und Budapest mit Anschlussverbindung nach Sofia waren/sind sicher nicht die großen Renner, weder bei den Passagierzahlen. noch bei den Auslastungsquoten", lautet das Fazit der Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn, und sie gehen noch einen Schritt weiter: „Ob die verbliebene Strecke nach Kattowitz noch lange Bestand hat, wagen wir zu bezweifeln", heißt es. Auf jeden Fall bedeute die Einstellung dieser Flüge wieder etwas weniger Fluglärm, freuen sich die Anhänger der Bürgerinitiative. Doch auch auf der anderen Seite wird die Nachricht Freute ausgelöst haben.

Mit dem Wegfall der Strecke behauptet die Fluggesellschaft „Ryanair" ihre Monopolstellung auf dem Flughafen Hahn. Über 42 Ziele bietet die Billigairline vom Hahn an. Mit zehn Maschinen ist sie vor Ort. Bis zum Jahr 2012 will die Gesellschaft die Zahl der stationierten Flugzeuge auf 18 erhöhen. Zum Vergleich: „Wizz-Air" fliegt mit Budapest und Kattowitz noch zwei Ziele an, die isländische Fluglinie „Iceland Express" bedient die Strecke Hahn-Reykjavik. Die weißrussische Fluggesellschaft „Bela-via" hat ihre Flüge zum Winter eingestellt. In den Sommerferien lief vom Hahn aus eine „Testphase". Ob die Kooperation fortgesetzt wird, ist noch nicht klar, so Flughafensprecherin Christina Kronenberger.

Generell würden viele Fluggesellschaften vor der großen Konkurrenz mit „Ryanair" zurückschrecken, verrät sie auf Anfrage. Dass dies auch ausschlaggebend für den Rückzug von „WizzAir" gewesen sei, konnte sie jedoch nicht bestätigen. Auffällig ist jedoch, dass Ryanair ab 28. Oktober vom Hahn aus nach Budapest fliegen wird und damit in direkte Konkurrenz zu „Wizz Air" tritt.

Von der irischen Fluggesellschaft „Ryanair" sei er gerne abhängig, da das Unternehmen sehr gesund sei, hatte Jörg Schumacher, Geschäftsführer der Flughafengesellschaft, erst vor kurzem bei einer Kreistagssitzung in Gösenroth bestätigt. Die Zusammenarbeit mit „Ryanair" ist für den Flughafen ein Gewinn, schließlich hatte die irische Billigairline 1999 den Aufwind am Hahn mit begründet. Die Schattenseiten der Monopolstellung zeigt das aktuelle Beispiel des belgischen Flughafens Charleroi: Hier hatte „Ryanair" angekündigt, im November alle Flüge vom Regionalflughafen einzustellen. Grund sei ein Streik des Sicherheitspersonals gewesen. Die Fluggesellschaft musste damals dutzende Flüge streichen. Eine Schadenersatzforderung über eine Million Euro von „Ryanair" an die Flughafenbehörden von Charleroi steht noch im Raum.

(Wochenspiegel - Hunsrück vom 10.10.2007)