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Nächtlicher Fluglärm macht krank

Fluglärm wirkt sich offenbar nachteiliger auf die Gesundheit aus als bislang vermutet. Eine aktuelle Studie zeigt: Menschen, die in der Nähe von Flughäfen leben, erkranken häufiger an Herz, Kreislauf und Psyche.

Nächtlicher Fluglärm führt dazu, dass betroffene Anwohner von Flughäfen unter anderem wegen zu hohen Blutdrucks und Herzbeschwerden häufiger zum Arzt gehen und mehr Medikamente verschrieben bekommen. Im Vergleich zu Patienten, die keinem nächtlichen Lärm ausgesetzt waren, erhielten sie häufiger und mehr Mittel zur Blutdrucksenkung, zur Behandlung von Herz- und Kreislauferkrankungen sowie zur Beruhigung und zur Behandlung von Depressionen. Beruhigungsmittel und Antidepressiva wurden dabei vorzugsweise Frauen verordnet. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Epi.Consult GmbH Bremen im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA).

Für die Studie wurden Daten von mehr als 800.000 Krankenversicherten im Umfeld eines nicht namentlich genannten deutschen Großflughafens mit Nachtflugbetrieb analysiert. Anlass waren unter anderem Beobachtungen von Ärzten, bei denen die Zahl der Patienten zunahm, die über psycho-vegetative Störungen wie Herzbeschwerden, Nervosität und Leistungsminderung klagten. Tatsächlich wurden bei jenen, die zwischen 3.00 und 5.00 Uhr durch Fluglärm belastet wurden, der Studie zufolge die stärksten Zuwächse bei den Medikamentenverordnungen nachgewiesen. Die Studie stützt laut UBA auch Untersuchungen aus dem Ausland, die ebenfalls darauf hinweisen, dass Fluglärm Bluthochdruck sowie Herz- und Kreislauf-Erkrankungen hervorrufen kann.

(Welt vom 23.02.2007)