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Das führende Express-Frachtunternehmen FedEx verlegt sein größtes deutsches Umschlagzentrum von Frankfurt/Main an den Flughafen Köln/Bonn. Der Vizepräsident vonFedEx für Zentral- und Osteuropa, Michael Mühlberger, begründete, dass Frankfurt wegen des drohenden Nachtflugverbots "keine langfristige Planungssicherheit" biete.
Kapazitätsengpässe spielten auch eine Rolle. FedEx will in Köln sein neues Drehkreuz für Zentral- und Osteuropa einrichten. Bis 2010 soll ein Fracht- und Sortierzentrum mit einer Fläche von 50.000 Quadratmetern entstehen, das die Flughafengesellschaft mit rund 70 Millionen Euro errichten will. Es geht um etwa 60 Flüge pro Woche.
NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) sagte, die Entscheidung für Köln/Bonn zeige, "dass NRW der wichtigste Logistikstandort im Herzen Europas ist". Dagegen sprach die Lärmschutzgemeinschaft Flughafen Köln/Bonn, ein Zusammenschluss von Fluglärm-Initiativen, von einem "brutalen Schlag gegen die Bewohner des Umlandes".
Der Köln/Bonner Flughafen kann mit dem Zuzug die Verlegung des DHL-Umschlagzentrums nach Leipzig teilweise wieder gutmachen. Durch den Weggang von DHL und Lufthansa Cargo fallen bis Ende dieses Jahres 800 Arbeitsplätze weg; FedEx schafft nach den Worten des Flughafenchefs Michael Garvens etwa 500 neue. Bei der Entscheidung für Köln sei "nicht ein müder Cent an Subventionen geflossen", betonte Garvens.
(Welt vom 07.08.2007)