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Bau einer Landebahn wird Schließung von Ticona erzwingen

WIESBADEN/MAINZ (dpa) Die Risiken für den geplanten Ausbau des Frankfurter Flughafens werden nach Ansicht der hessischen SPD immer größer. Es sei nicht erkennbar, wie die hessische Landesregierung ein Nachtflugverbot verwirklichen und die neue Piste mit dem benachbarten Chemiewerk Ticona vereinbaren wolle, sagte Landtagsfraktionschef Jürgen Walter heute in Wiesbaden. Wirtschaftsminister Alois Rhiel (CDU) müsse dazu klare Antworten geben, wenn der Landtag am Freitag über die für den Ausbau notwendige Änderung des Landesentwicklungsplans diskutiert.

Walter berief sich auf Informationen aus der EU, nach denen Brüssel es nicht genehmigen werde, die Flughäfen Frankfurt und Hahn im Hunsrück zu einem System zusammenzuschließen. Ein solches System würde es erlauben, ein Nachtflugverbot für Frankfurt anzuordnen, was der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) wiederum als Voraussetzung für den Ausbau betrachtet. Walter bezeichnete Kochs Konzept als "gescheitert"; die Landesregierung müsse nun Alternativen darlegen. Die Quelle seiner Informationen wollte er nicht nennen.

Nach Auffassung Walters wird der Bau einer neuen Landebahn die Schließung des westlich an den Flughafen grenzenden Chemiewerks Ticona erzwingen. Ein Nebeneinander sei nicht vorstellbar. Die Landesregierung müsse sagen, wie sie dieses Problem lösen wolle. Eine Enteignung des Betriebs würde Milliarden kosten und die Frage nach der Rentabilität des Flughafenausbaus neu aufwerfen. Ferner drohe damit der Verlust von 1000 Arbeitsplätzen.

(Main Spitze vom 04.10.2006)