Ob die Bundesolizei dort Miete bezahlen muß?

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Neue Heimat für die Bundespolizei

43 Beamte sind am Flughafen Hahn stationiert - Dienststelle ist im Zwischengebäude von Terminal I und II untergebracht

Verbunden mit dem rasanten Zuwachs bei den Passagieren ist auch das Wachstum bei der Bundespolizei auf dem Flughafen Hahn. Um ihre vielfältigen Aufgaben noch besser bewältigen zu können, wurde jetzt im Abfertigungsbereich eine neue Dienststelle - im Behördenjargon "Einsatzabschnitt" - eingeweiht.

FLUGHAFEN HAHN. Bisher waren die Bundespolizisten auf dem Hunsrück-Flughafen im abgeschotteten Sicherheitsbereich untergebracht. Organisatorisch bereitete dies etliche Probleme, außerdem war die Wache nicht allgemein zugänglich.

Um direkter am Publikum zu sein, wurde die neue Dienststelle im Obergeschoss im ersten Stock des Zwischengebäudes von Terminal I und II untergebracht. Die Diensträume sind jetzt jederzeit zugänglich.

Von Anfang an war die Bundespolizei - die bis 2005 Bundesgrenzschutz hieß - auf dem Hahn präsent. Anfänglich reisten die Beamten je nach Bedarf eigens aus Trier zur Abfertigung an. Dem steigenden Passagieraufkommen- entsprechend erhöhte sich auch die Zahl der Einsätze. 2001 wurden daraufhin zwölf Beamte fest stationiert. Kontinuierlich wuchs diese Zahl. Heute sind es 43 Bundespolizisten, die rund um die Uhr ihren Dienst leisten.

Im Sicherungssystem der Bundesrepublik nimmt die Bundespolizei umfangreiche und vielfältige Polizeiaufgaben wahr. Schwerpunkte aufden Flughäfen sind die Überwachung der Aufenthalts-und Einreisebestimmungen, der damit verbundenen Asylgesetze und der gesamte Komplex der Luftsicherheit.

Außerdem besteht eine enge Kooperation mit Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern. Darüber hinaus arbeiten die Beamten mit vielen ausländischen Grenzbehörden zusammen. Trotz des Wegfalls der Grenzen im vereinten Europa gibt es für Polizeidirektor Peter Fuchs, Leiter des für den Hahn zuständigen Bundespolizeiamtes Saarbrücken, auch zukünftig viele Aufgaben. Seiner Einschätzung nach wird sich der Flugverkehr insgesamt und das besonders auf dem Hahn vertretene Segment der Billigflüge über die europäischen Grenzen hinaus in Richtung Süden und Osten erweitern.

Durch die verlängerte Startbahn habe der Flughafen zudem ein großes Potenzialfür Überseeflüge und nach Südostasien. Um direkte Kosten zu sparen und in Anbetracht der Pläne, den gesamten Passagierbereich in einigen Jahren an einen neuen Standort zu verlagern, wurde bei der neuen Wache auf aufwendige "polizeitypische" Einbauten verzichtet. So wurde kein Gewahrsamsbereich eingerichtet.

Im Fall des Falles werden Festgenommene zur Polizeiinspektion nach Simmern gebracht und in den dortigen Arrestzellen vorübergehend untergebracht.

So geschehen vor einigen Tagen, als ein mit einem europäischen Haftbefehl gesuchter und zu sechs Jahren Gefängnis verurteilter Straftäter während der Personenüberprüfung festgenommen und anschließend bis zu seiner richterlichen Vorführung ins Polizeigewahrsam nach Simmern überführt wurde.

Werner Dupuis

(Hunsrücker Zeitung vom 12.12.2006)