Zurück zur Übersicht

drucken

Weitere Großinvestition am Airport Hahn
Nach Ryanair will nun auch eine Frachtgesellschaft in großem Stil einsteigen / Neue Arbeitsplätze

lac/hei. MAINZ/HAHN Der Geschäftsführer der Flughafen Hahn GmbH, Jörg Schumacher, hat eine weitere Großinvestition am Hunsrück-Airport angekündigt. "Es wird uns gelingen, in der Fracht eine ähnliche Entwicklung zu nehmen wie jetzt mit der Airline Ryanair", sagte Schumacher im Gespräch mit dieser Zeitung. So werde im kommenden Jahr, mit der Verlängerung der Start- und Landebahn, eine Frachtgesellschaft in vergleichbarem Umfang wie die irische Passagier-Fluggesellschaft am Standort investieren, ergänzte der Geschäftsführer, ohne konkrete Namen zu nennen. Ryanair will seine Flotte am Hahn bis 2012 von sechs auf 18 Flugzeuge erweitern, eine Werft bauen und sich am Bau eines neuen Terminals beteiligen. Rund eine Milliarde Dollar will die irische Billigflug-Airline investieren.

"Es werden Frachtmaschinen in größerer Anzahl stationiert werden. Das heißt, wir werden auch in der Fracht die Infrastruktur ganz erheblich ausbauen müssen", erklärte der Geschäftsführer. Ryanair hat am Hunsrück-Flughafen derzeit einen Marktanteil von 90 Prozent beim Passagierverkehr. Wie Schumacher weiter sagte, werden im nächsten Jahr voraussichtlich zwei weitere Billigfluglinien den Betrieb aufnehmen. Derzeit fliegen neben Ryanair noch Wizz Air und Iceland Express vom Hahn.

Der Geschäftsführer rechnet beim Frachtgeschäft für das kommende Jahr mit kräftigen Zuwachsraten. "Im Moment sind wir bei 60 Prozent Wachstum. Selbst wenn wir für nächstes Jahr ein Wachstum von nur 20 Prozent unterstellen, dann sind das 150000 Tonnen Fracht." 2006 sollen am Hahn den Angaben zufolge weitere 300 bis 400 Arbeitsplätze entstehen. Schumacher lehnte ein Nachtflugverbot, wie es die Grünen im rheinland-pfälzischen Landtag fordern, ab. Die Fracht mache mittlerweile 50 Prozent des Umsatzes am Flughafen Hahn aus. Zwar gebe es derzeit nur zwei Flugbewegungen in der Nacht. Allerdings: "Die Frachtgesellschaften brauchen am Hahn die Nachtflugmöglichkeiten. Ansonsten würde unser zweites Standbein wegbrechen."

(Wormser Zeitung vom 13.12.2005)