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Flughafen Leipzig/Halle erweitert Frachtzentrum

Schkeuditz. Den Ausbau seiner Frachtabfertigung im südlichen Areal beginnt der Flughafen Leipzig/Halle am kommenden Montag. "Insgesamt handelt es sich um ein Auftragsvolumen von 27 Millionen Euro", sagte Flughafen-Geschäftsführer Eric Malitzke.

Das Vorhaben stehe im Zusammenhang mit der Verlängerung der Südbahn und sei Ende vergangenen Jahres genehmigt worden. Ein erster Teilauftrag - die Erschließungsarbeiten des 35 Hektar großen Frachtfeldes - mit einem Umfang von 2,1 Millionen Euro sei bereits vergeben worden. Der Auftrag, so der Flughafenchef weiter, ist an eine Firma aus Laucha in Sachsen-Anhalt gegangen.

Auf dem erweiterten Frachtfeld sollen sich Investoren ansiedeln. Platz sei hier auch für bis zu sechs NATO-Großflugzeuge vom Typ Antonow. Anfang März hatte sich die russische Volga-Dnepr-Gruppe bei einem Bieterverfahren um den Auftrag durchgesetzt. Sie will von Schkeuditz aus zu Langstreckentransporten in Krisengebiete starten.

Mit Blick auf die Ansiedlung der Posttochter DHL sagte Malitzke, dass der Flughafen Ende Mai die 45 Jahre alte Start- und Landepiste außer Betrieb nimmt. Zum Baubeginn für die neue Piste wollte er sich nicht äußern. Grund sind die Klagen vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. Einen Termin für die Verhandlung gibt es bislang nicht.

Eine zweite Landebahn mit 3600 Meter Länge sowie der uneingeschränkte 24-Stunden-Betrieb waren die Voraussetzungen für das Logistikunternehmen, sein Drehkreuz von Brüssel nach Sachsen zu verlagern

.

Im günstigsten Fall könnte nach Expertenmeinung der erste Spatenstich für die neue Landebahn in der zweiten Jahreshälfte erfolgen. Bei einer Bauzeit von ein bis eineinhalb Jahren wäre sie rechtzeitig fertig. DHL will den neuen Knoten 2007 in Betrieb nehmen. Das Investitionsvolumen für den Ausbau des Flughafens einschließlich des DHL-Engagements beträgt 750 Millionen Euro.

Auf den Flugverkehr habe die Stilllegung der Süd-Bahn keine Auswirkungen. Zwar haben die Passagierzahlen im ersten Quartal 2005 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 7,5 Prozent auf 3547186 zugelegt. "Aber eine Bahn reicht, für das, was wir derzeit fliegen", so der Flughafenchef. Trotz Schließung der Südbahn werde ihr Abriss "so weit wie möglich hinausgeschoben". Grund ist der ungewisse Ausgang der Gerichtsklagen.

(Leipziger Volkszeitung vom 07.04.2005)