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VBird will eine Million Euro

FLUGHAFEN / Betreiber ziehen trotz einiger Rückschläge positive Bilanz für 2003. VBird will Entschädigung für Wochenendflug-Beschränkung. Mittelverschiebung wohl doch nicht so schlimm.

WEEZE. Dem Flughafen Niederrhein droht neues Ungemach. Diesmal vom Geschäftspartner VBird. Die Airline will eine Million Euro Entschädigung für die im Herbst aufgrund des Widerspruchsverfahrens der Gemeinde Bergen ausgefallenen Flüge an vier Wochenenden. Dies wurde gestern bei einer Pressekonferenz bekannt, auf der die Flughafen-Betreiber eine Bilanz für 2003 zogen. Es zeigte sich auch deutlich, dass die anfängliche Aufregung um die geplante Verschiebung von 2,25 Millionen Euro Fördermitteln des Landes von 2004 auf 2006 (die NRZ berichtete) eher ein Sturm im Wasserglas war.

Im Großen und Ganzen sei man zufrieden mit der Entwicklung des Flughafens, so Geschäftsführer Alex van Elk. Seit der Aufnahme des Flugbetriebs im Mai hätten rund 208 000 Passagiere den Flughafen genutzt, bereits in diesem Jahr rechne er mit dem einmillionsten Fluggast. Er sei zuversichtlich, dass Ryanair und VBird noch in diesem Jahr neue Ziele anbieten könnten. Sky Airlines würden ab Ende März Richtung Türkei abheben, mit weiteren Fluglinien sei man im Gespräch. Rund 40 Millionen Euro hätten die Investoren in die Entwicklung des Flughafens gesteckt, weitere 3,4 Mio Euro seien aus Landesmitteln geflossen. Von diesen Investitionen hätten vor allem regionale Unternehmen profitiert. Es gebe zwar Außenstände, gab van Elk zu, aber für die genaue Prüfung, etwa der Rechnungen für den Ausbau des Vorfelds, brauche es Monate, außerdem funktioniere manche Installation nicht.

Als Rückschläge führte van Elk neben der mittlerweile aufgehobenen Wochenendflug-Beschränkung die gescheiterten Verhandlungen in Sachen Luftfracht auf - ab Frühjahr wolle man aber einen entsprechenden Markt aufbauen. Außerdem bezeichnete van Elk nochmals die geplante Mittelverschiebung des Landes als "nicht akzeptabel", da es durch sie zu Verzögerungen beim Ausbau des Gewerbegebietes kommen könne. Sein kaufmännischer Leiter Thomas Thielmann indes räumte ein, dass alles halb so wild ist: Wenn es gelänge ("da bin ich aber nicht so zuversichtlich") sich den Haushaltstitel mit einem Gesamtantrag zu sichern, könne der Flughafen mit der Verschiebung leben.

Die VBird-Forderung von einer Million Euro könne für den Flughafen unter Umständen schmerzhaft werden, so Sprecher Holger Terhorst. Aber das werde intern verhandelt. Er gehe davon aus, dass "das einvernehmlich geregelt wird". Schließlich baue man auf eine langfristige Partnerschaft.

JAN JESSEN

Originalbericht

(NRZ Nachbarstadt vom 15.01.2004)