Zurück zur Übersicht

drucken

Schwarzer Freitag für Billigflieger V Bird

Von ULI JANSEN

Vom Flughafen Niederrhein in Weeze wird vorerst keine V-Bird-Maschine mehr starten.

WEEZE. Das war ein schwarzer Freitag für die Fluggesellschaft V Bird, für den Flughafen Weeze und für die Passagiere, die gestern mit dem Billigflieger verreisen oder aus dem Urlaub zurück kommen wollten. Denn die in den Niederlanden beheimatete Fluglinie stellte gestern Morgen ihren Flugbetrieb ein. In der Nacht zuvor waren Gespräche mit dem niederländischen Multimillionär Eric de Vlieger abgebrochen worden, der in die Fluglinie investieren wollte.

"Wir sind von dem Ausgang der Gespräche überrascht worden", sagte eine V Bird-Sprecherin gestern. Gespräche mit anderen Investoren würden aber weiter gehen. V Bird habe mit dem Geld nach eigenen Angaben expandieren wollen, im Monat August - zur Hauptsaison also - sei erstmals die Gewinnschwelle erreicht worden.

In Branchenkreisen kommt das Aus jedoch nicht überraschend. Die Auslastung der vier Maschinen sei deutlich zu gering gewesen. Außerdem kursierten Gerüchte, dass die vier geleasten Maschinen bald wieder auf den Markt kämen. Genau dort liegt laut V Bird auch das Problem: Um mit großen Konkurrenten wie Ryanair, oder den von Köln / Bonn startenden Easyjet, Germanwings und hlx, mithalten zu können, hätten die Niederländer mit weiteren Maschinen expandieren müssen. Branchenkreise sehen das Problem jedoch auch in der Lage des Flughafens Weeze, der rund 80 Kilometer von Düsseldorf entfernt liegt.

"Das ist ein Schlag ins Kontor", sagte gestern der Sprecher des Weezer Flughafens, Holger Terhorst. Nur Ryanair fliegt noch täglich mehrfach nach London, will bis Januar seine Ziele aber auf fünf aufstocken. Eine weitere Gesellschaft, Skyairlines, fliegt zwei Mal wöchentlich in die Türkei. Am Flughafen arbeiten rund 460 Menschen, 65 davon in der Flughafengesellschaft.

(Kölnische Rundschau vom 09.10.2004)