Schlagzeile: 37,0 Millionen für den Ausbau!
Kleingedruckt: Nur für die erste Ausbaustufe!

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Billiger zum Billigflug
Gutachten: Hahn-Anbindung günstiger als erwartet

HAHN. (iro) Eine Anbindung des Flughafens Hahn an das Rhein-Main-Gebiet auf der Schiene kann billiger werden als ursprünglich erwartet.

Ein von der Flughafen AG in Auftrag gegebenes Gutachten kommt zu dem Schluss, dass in einem ersten Schritt der Ausbau der Hunsrück-Bahn vom Hahn nach Bingen für den Schienenpersonenverkehr für 37 Millionen Mark "schnell und unproblematisch realisierbar" ist, teilte Flughafen-Geschäftsführer Jörg Schumacher mit. Ein Halt in Simmern wird empfohlen, um auch den Regional- und Berufsverkehr zu integrieren.
Bislang stand aus einem Vorgutachten die Summe von 80 Millionen Mark für die Anbindung ins Rhein-Main-Gebiet im Raum. Erforderlich sei im ersten Schritt allerdings nur eine Verbindung bis zum ersten Knotenpunkt. Das Geld wird nach Auffassung Schumachers vor allem für schnellere Signaltechnik, für den Ausbau von Bahnübergängen und Kurvenstrecken benötigt.
Wird dieser erste Schritt realisiert, "könnte das der Durchbruch sein",
so der Geschäftsführer. Ein internationaler Verkehrsflughafen brauche einen Schienenanschluss. Wenn eine schnelle Verbindung in den Rhein-Main-Raum gelingt, "dann sind wir der andere Frankfurter Flughafen". Gewisse Passagierzahlen seien über den Busverkehr nicht mehr realisierbar. Dem Gutachten liegen vorsichtige Schätzungen von 800 000 Fluggästen im Jahr 2002 zugrunde. Die Zahlen könnten sich erheblich nach oben ändern, wenn der Schienenanschluss beschlossene Sache ist, glaubt der Geschäftsführer. Für manche Fluggesellschaft sei er Voraussetzung, um den Hahn anzufliegen. Entscheidend sei eine schnelle Zugverbindung, vertaktet mit Fern- und Nahverkehr. Dass vom Flughafen Hahn bis Bingen eine Schienenverbindung für Güter existiere, betrieben von der Waldhof Bahngesellschaft Mannheim, erleichtere die Anbindung. Der Betrieb könne zu Beginn nicht Kosten deckend sein, lautet ein weiteres Ergebnis des Gutachtens.
Das Wirtschaftsministerium im Mainz gibt noch keine Stellungnahme ab. Das Gutachten werde noch geprüft.

(Trierischer Volksfreund v. Oktober 2000)