"Die Brötchen sind lecker"
Ach wie putzig!

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Haarschnitt im Eiltempo
Neues Terminal: Dienstleister passen sich den Bedürfnissen der Fluggäste an

Von unserer Mitarbeiterin URSULA SCHMIEDER

HAHN. Mit der Erweiterung des Terminals hat sich der Hahn zu einem Flughafen mit professionellem Flair entwickelt. Die Geschäfte, Cafés und Restaurants haben ihr Waren- und Dienstleistungsangebot auf die Bedürfnisse der Kunden und Anwohner abgestimmt.

"Die Brötchen sind lecker", kommentiert Pia David, was sie am neuen Hahn-Terminal am meisten beeindruckt. Die Tänzerin mit Lebensmittelpunkt in Göttingen und Frankfurt/Main fliegt beruflich rund einmal pro Monat. Früher überwiegend mit der Lufthansa - heute mit der Billigfluglinie "Ryanair". Ihr Rückflug aus London habe sie gerade mal zwei Euro gekostet. Bei soviel Reisekostenersparnis bietet sich ein Bummel entlang der neuen Terminal-Ladenzeile geradezu an. Zumal dies nun nahezu rund um die Uhr möglich ist.

Offene Läden an sieben Tagen in der Woche ­ das war für Fluggäste auf dem ehemaligen Militärflugplatz bislang nicht drin. Mit der Eröffnung des Terminal-Neubaus auf dem Hahn hat sich dies jedoch geändert. Seit Mitte Juni wird dort fast rund um die Uhr ein beachtliches Angebot für Passagiere und Besucher vorgehalten. Neben der Gastronomie mit Café, Bistro und Restaurant stehen den Besuchern des Flughafens auch Solarium und Haar-Studio offen. Von einer verglasten Besucherterrasse aus bietet sich ein Blick auf das Flugfeld.

Die Investitionskosten für die um 4200 Quadratmeter ausgeweitete Fläche belaufen sich auf rund sechs Millionen Euro, nachvollziehbar angesichts einer gegenüber dem Vorjahr fast verdreifachten Passagierzahl. Vor dem Ausbau war das Terminal knapp 3000 Quadratmeter groß. Zu dem bereits angesiedelten Firmen sind durch die Erweiterung weitere 17 hinzugekommen.

Schnelle Abfertigung, überschaubares Angebot

Vielseitig und überschaubar präsentiert sich das erweiterte Hahn-Terminal seinen Fluggästen und Besuchern. "Ich finde es sehr angenehm hier", meinte Nina Wolf. Die junge Darmstädterin, die auf ihren Flug nach Glasgow wartet, ist in Begleitung ihrer Schwester Ricarda. Hier könne sich jeder gleich zurechtfinden, stimmt diese ihr zu.

"Die einfache, schnelle Abfertigung" halten Wolfgang Weik und Sonja Spelger aus der Nähe von Karlsruhe für ein großes Plus. Schon bei früheren Besuchen hätten sie festgestellt, dass es auf dem Flughafen Hahn stets voll sei.

Wurst und Wässerchen

In der Kunst- und Geschenkgalerie von Carmen Müller finden Reisende von der Diddle-Maus bis zum ausgefallenen Deko-Artikel Mitbringsel für jeden Geschmack. Müller erzählt, dass sich erst kürzlich ein Passagier einen Spiegel für die Rückreise nach Italien einpacken ließ. Ein andermal habe eine alte Keksdose aus Holz einen Flug nach Norwegen angetreten. Andere werden im im "Fairland"-Laden fündig, wo Produkte aus der Region wie Edelsteine, Damwildwurst oder hochprozentige Wässerchen angeboten werden. Für ganz Eilige gibt's außerdem die Post- und Lottoagentur mit Zeitschriftenladen.

Mehr als 1200 verschiedene Zeitungen hat Uwe Axmann im Angebot ­ und zwar ebenso in deutsch wie in kyrillisch, wie er nicht ohne Stolz erwähnt. Wer vor dem Urlaub dem Gang zum Friseur nicht mehr geschafft hat, kein Problem: Monika Müller-Beth und Alma Devic sind im"Hairport" für Kundenwünsche gerüstet. Es komme schon vor, dass jemand kommt mit den Worten, er habe nur eine Viertelstunde Zeit, erzählt Müller-Beth. Meist seien es die abfliegenden Passagiere, die ihre Wartezeit für einen Gang ins Haarstudio nutzten.

Bei Verspätungen steigt der Umsatz

Doch auch Anwohner oder Beschäftigte des Flughafens würden das Angebot nutzen. Christa Bahram und Gaby Mereu-Baum von der benachbarten "Sonnenoase" können das bestätigen.

Für die Nutzung der Solarbanken und die Nachfrage von Kleidungsstücken sei es immer gut, wenn ein Flugzeug mal Verspätung habe, geben die beiden zu. Doch auch bei ihnen schauen Kunden aus der Region vorbei. Nach Ansicht der Frauen ist es ein Vorteil der Terminal-Geschäfte, dass die Preisgestaltung weitestgehend dem Umland angepasst wurde.

Originalbericht im Intrinet des Trierischen Volksfreundes

(Trierischer Volksfreund vom 12.08.2002)

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