"Wir sind optimistisch, dass dies ein Erfolg für die Hahn Air wird."

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Hunsrück und Berlin trennen nur 90 Minuten
Hahn Air bietet ab dem 4. Oktober Linienflüge in die Hauptstadt an - Wolf-Klasen: "Die Verbindung ist eine Herzensangelegenheit"

Von unserem Redakteur CHRISTIAN MEIER

HAHN. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: Ab Montag, 4. Oktober, fliegt die Hahn Air werktäglich aus dem Hunsrück nach Berlin.

"Hahn Air kommt nach Hause zurück." Alois Wolf-Klasen, Geschäftsführer der Hahn Air, gerät ins Schwärmen, wenn er von dem "großen Tag" in der Geschichte der Fluggesellschaft spricht. Denn: Mit der direkten (nonstop) Verbindung zum Flughafen Berlin-Tempelhof bietet das Unternehmen die erste Linienverbindung vom Heimatflughafen im Hunsrück aus an. Die Verbindung ist "eine Herzensangelegenheit", so der Diplom-Volkswirt aus Gerolstein im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund.

Dresden eines der ersten Ziele

Rückblende: Die Gesellschaft wurde am 1. Januar 1994 auf Initiative von Geschäftsleuten aus der Region mit dem Ziel gegründet, den Flugverkehr vorwiegend in die neuen Bundesländer - eigenständig zu organisieren.

Eines der ersten Ziele einer viersitzigen Maschine, die eigens für diesen Zweck angeschafft wurde, war beispielsweise Dresden. In den kommenden Jahren wurde nach und nach ein Liniennetz aufgebaut - Hannover, Dresden, Leipzig, Erfurt, Augsburg und Stuttgart wurden nach und nach in den Flugplan aufgenommen.

Seit dem 1. April diesen Jahres liegt die Geschäftsführung der Hahn Air in den Händen von Alois Wolf-Klasen. Zu einer der ersten Amtshandlungen gehörte die Aufnahme des Linienverkehrs zwischen Düsseldorf und Friedrichshafen/Bodensee. Allerdings half ihm hierbei der Zufall: Eine andere Regionalflug-Gesellschaft gab diese Strecke aus geschäftspolitischen Gründen auf Hahn Air übernahm die Route.

In den kommenden Wochen und Monaten wurde die Idee einer Linienverbindung nach Berlin immer wieder an ihn und seine Kollegen herangetragen. Betriebswirtschaftliche Berechnungen schlossen sich an, ehe sich das Unternehmen entschloss, die Route in den Flugplan aufzunehmen.

Allerdings: Ziel der Flüge soll nicht der stark frequentierte und fast aus allen Nähten platzende Flughafen Tegel sein, sondern Tempelhof. "Dies ist ein großer Vorteil für die Fluggäste, denn sie sind sofort mitten in der Stadt", erläutert Alois Wolf-Klasen im TV-Gespräch.

Geplant sind ab dem 4. Oktober zunächst zwei Flüge werktäglich vom Hahn in Richtung Berlin, außerdem gibt es zwei Rückflüge auf den Hunsrück. Los geht's jeweils um 6.30 und 16.25 Uhr, die Maschinen werden gegen 8 beziehungsweise 17.55 Uhr in der Millionen-Metropole Berlin erwartet.

Von der Bundeshauptstadt aus besteht jeweils um 8.20 und 18.15 Uhr die Möglichkeit zum Rückflug, die Reisezeit wird auch hier mit 90 Minuten kalkuliert. Geflogen wird mit einem "Fairchild Metroliner III" - die Maschinen sind ausgelegt für 19 Passagiere, außerdem verfügt dieser Flugzeugtyp über eine Druckkabine.

Nachfrage nach Tickets sehr gut

Übrigens: Für das kommende Jahr plant die Hahn Air etwas ganz Besonderes: Anlässlich einer großen Immobilienmesse in Cannes sollen eine Woche lang regelmäßig Flüge von Berlin-Tempelhof nach Südfrankreich - mit einem Zwischenstop auf dem Flughafen Hahn - sowie von Düsseldorf über Friedrichshafen nach Cannes angeboten werden.

Doch zunächst wird Anfang kommenden Monats die Linienverbindung an die Spree aufgenommen. "Die Nachfrage nach den Tickets ist sehr gut, zieht Geschäftsführer Alois Wolf-Klasen eine erste Zwischenbilanz. "Wir sind optimistisch, dass dies ein Erfolg für die Hahn Air wird."

Erfahrene und routinierte Piloten der Hahn-Air

Und so wird am Montag, 4. Oktober, morgens gegen 7.30 Uhr, auf der digitalen Anzeigetafel des altehrwürdigen Flughafens Tempelhof mitten in der Bundeshauptstadt Berlin erstmals der Flug mit der Nummer "HR100" vom Hahn auftauchen.

Vielleicht werden in einigen Jahren nicht mehr so viele Hauptstädter verwundert mit dem Kopf schütteln, wenn sie nach dem Regional-Flughafen im Hunsrück gefragt werden ...

(Trierischer Volksfreund v. 10.09.1999)

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