Hahn: Unsicherheit über Frachtflüge

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Eine russische Fluggesellschaft, die angeblich bald mit Frachtflügen zum Flugplatz Hahn beginnen will, besitzt in Deutschland keine Verkehrsrechte. Nach SWF-Informationen ist das Unternehmen weder Frachtexperten auf deutschen Flughäfen noch russischen Handelsexperten in Deutschland bekannt.

Besprimernyj, so der Name des Unternehmens, soll laut Vekehrsminister Brüderle bis zum 20 Flüge nach Hahn unternehmen. So ließ der Minister Ende Juni verlauten. Doch wie Bundesverkehrsministerium, Frachtspezialisten und russische Handelskammer bestätigen, im Frachtbereich ist diese Firma ein unbeschriebenes Blatt.

Die Holding Hahn erklärte auf Anfrage, das Unternehmen wolle nur Flüge vermitteln und spricht von mißverständlichen Formulierungen. Hinter dem Konsortium stünden allerdings tatsächlich früher ranghohe russische Militärs und Regierungsberater. Vermittelt hat das Geschäft nach SWF-Informationen der frühere DDR-Außenhandelsminister Gerhard Beil, gegen den seit längerer Zeit wegen Außenhandels- und Embargoverstößen ermittelt wird. Davon hat die Holding nach eigenen Angaben nichts gewußt, das Geschäft sei allerdings auch vom Frankfurter Bauriesen Wayss &Freytag ausgegangen.

(SWF Idar-Oberstein vom 23.08.1995)