Zurück zur Übesicht

drucken

"Laarbruch wird schnell zu den Größten gehören"

AIRPORT NIEDERRHEIN / Gutachter: drei Millionen Passagiere in 2015, Frachtmenge wie in Düsseldorf. Engpässe im Straßenverkehr klären.

WEEZE. Der Flughafen Weeze-Laarbruch wird schneller wachsen als bislang angenommen. Davon geht das erste Gutachten zur Verkehrsanbindung aus, das vom Kreis Kleve und der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer (IHK) in Auftrag gegeben worden ist. In dem Gutachten, das gestern im Rathaus Weeze vorgelegt wurde, ist die Rede von drei Millionen Passagieren und rund 60 000 Tonnen Fracht im Jahr 2015. Damit wäre das Frachtaufkommen des Airport Niederrhein dem des Düsseldorfer Flughafens gleich.

Der Kreis Kleve und die IHK zeigten sich "hocherfreut" über das Zwischenergebnis der Studie. Jürgen Grüner, Abteilungsleiter Verkehr und Logistik der IHK, sagte der NRZ, dass dieses Ergebnis eindrucksvoll bestätige, das der Flughafen Weeze-Laarbruch ein "idealer Standort" sei und schnell zu den größten Flughäfen in NRW aufschließen könne.

Ziel des Gutachtens ist die Aufdeckung von Engpässen in der Verkehrsanbindung und Vorschläge zur Verbesserung. Diese Ergebnisse werden erst im September erwartet. Jürgen Grüner sagte, dass die Probleme vor allem im Nahverkehrsbereich liegen werden. Etwa die Zuführung an die Autobahnanschlussstelle der A57 bei Sonsbeck. Auch der öffentliche Personennahverkehr spiele eine Rolle. "Aber bei vergleichbaren Flughäfen beträgt der Anteile des ÖPNV nur zehn Prozent. Die Hauptlast wird von der Straße getragen", so Grüner.

Kreisdirektor Wolfgang Spreen betonte gegenüber der Presse, dass die "Jobmaschine Airport Niederrhein" nicht durch unzureichende Verkehrsanbindung gestoppt werden dürfe.

Bis zum Herbst werden die Gutachter, federführend die Ingenieurgesellschaft IVV aus Aachen, zu klären haben, wie hoch das Verkehrsaufkommen sein wird. Damit verbunden ist auch die Klärung der Frage, wieviele Beschäftigte der Airport Niederrhein haben wird.

Die Prognose des jetzt vorgestellten Passagier- und Frachtaufkommens geht von einer mittleren Entwicklung aus. Es wird angenommen, dass sich eine Fluggesellschaft, etwa Ryanair, den Airport Niederrhein als Heimatflughafen aussucht. "Der Markt für Low-Cost-Carrier ist da", sagte Grüner. Wenn die Billigfluganbieter ihr Angebot ausbauen - im Gespräch ist auch die niederländische Linie Loco - wären sogar fünf Millionen Passagiere jährlich möglich.

26.03.2003 ANDREAS GEBBINK

Originalartikel aus NRZ-Online

(NRZ-Online vom 27.03.2003)