Abfertigungsgebühren und Mieten nicht bezahlt

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Schall und Rauch

Noch gar nicht lange ist es her, da schien Harun Aslan Rettung für den vom US-Truppenabzug gebeutelten Hunsrück zu sein. Große Dinge wollte der türkischstämmige Kaufmann auf dem Flughafen Hahn vollbringen, ein Einkaufsparadies für zahlungskräftige Kunden unter anderem aus Aserbaid- schan schaffen und bis zu 75 Flüge pro Woche organisieren.

Diese Woche war - wieder einmal - ein Termin vor dem Amtsgericht Simmern. Dort - und übrigens auch vor dem Landgericht Bad Kreuznach - versucht die Flughafen Hahn GmbH, ausstehende Gelder für Mieten und Abfertigungsgebühren einzutreiben, deren Höhe Geschäftsführer Jörg Berres nicht verraten möchte.

Mit dem Eintreiben gestaltet es sich schwierig, denn Harun Aslan ist nicht aufzutreiben. "Wir konnten bis jetzt nicht einmal eine Ladung zustellen," ist vom Amtsgericht Simmern zu hören - auf Antrag von Rechtsanwalt Pieroth sei deshalb jetzt ein neuer Termin bestimmt worden, zu dem per Aufgabe zur Post geladen wird. Wenn Aslan dann wieder nicht erscheine, könne per Versäumnisurteil entschieden werden.

Ob das Geld bringt, ist die andere Frage: Aslan Trading in Mainz, so hört man, ist die Firma von Batu, dem Sohn Harun Aslans. Welche rechtliche Rolle Harun Aslan in seinen Geschäftsbeziehungen zu Aserbaidschan-Airlines spielte, muß ebenfalls noch herausgefunden werden. Seine Handy-Nummer aus Hahn-Tagen gibt es nicht mehr. Vom "kleinen Herr Aslan" (Süddeutsche Zeitung 1994) und seinen "hochfliegenden Plänen" sind nicht einmal Schall und Rauch übrig.

Bei aller Ironie der Spötter: Dem Hahn bleibt dennoch - oder eben grade - zu wünschen, daß er endlich flügge wird. GLA.

(Hunsrücker Zeitung v. 25.05.1996)