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Ein "hausgemachter" Tarif

Neue Regelungen für Mitarbeiter auf dem Hahn - Lange Verhandlungen

Von Dieter Böhm

FLUGHAFEN HAHN. Nach eineinhalbjährigen Verhandlungen haben sich ÖTV und DAG mit der Geschäftsführung der Flughafen Hahn GmbH über umfassende tarifliche Regelungen für die Beschäftigten auf dem Hahn geeinigt und am 16. November 2000 mehrere Tarifverträge durch die Vertreter der Tarifparteien, sowie der Flughafen Frankfurt AG unterzeichnet.

Mit diesem Tarifvertragswerk wurden einige innovative Regelungen, wie z. B. ein spezielles Modell zur betrieblichen Altersversorgung vereinbart. Mit diesem modernen, zukunftsorientierten Modell, bei dem jeder Arbeitnehmer am Jahresende quasi mit einem "Kontoauszug" über den aktuellen Stand seiner Altersversorgung informiert werde, sei man dem Gesetzgeber vorausgeeilt, betonte Arbeitsdirektor Hans Georg Michel, Vorstandsmitglied der FAG.

Der stellvertretende DAG Landesvorsitzende Achim Meerkamp unterstrich, dass dieser Vertrag die Möglichkeit biete, auf dem Hahn nun eine eigene Personalstruktur zu schaffen.

ÖTV Landesvorsitzender Dietmar Muscheid gab seiner Genugtuung darüber Ausdruck, dass es gelungen sei, außerhalb der geltenden Tarifverträge für den öffentlichen Dienst eine vernünftige Lösung zu finden.

Der Ecklohn beträgt 3 570 DM. Die Vereinbarung einer leistungsbezogenen Bezahlung sowie die Verständigung über ein innovatives Arbeitszeitmodell, das den Bedürfnissen von Unternehmensführung und Beschäftigten Rechnung trägt, sind weitere wichtige Vertragsbestandteile.

Die Tarifverträge sollen nach dem Willen der Vertragspartner kontinuierlich weiterentwickelt werden. Sie haben unterschiedliche Laufzeiten bis zu drei Jahren.

Paul-Christian Koch (DAG) beschrieb diesen "Haustarifvertrag" als ein Novum, das man völlig neu entwickeln musste und für das es bisher kein Muster gab. Bei den von Höhen und Tief en gekennzeichneten Verhandlungen sei das gegenseitige Verständnis gewachsen. Die getroffenen Vereinbarungen bezeugten dies.

(Hunsrücker Zeitung vom 24.11.2000)