Falsche Flugpläne ?

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Wenn Flieger aus dem Plan fliegen

120 000 Passagiere hat allein Ryanair via Britannien transportiert: Mit dieser stolzen Leistung wollte natürlich am Mittwoch in Frankfurt vor der interessierten Fachpresse der Flughafen Hahn auch selber glänzen. In der Info-Mappe wurde deshalb der (noch) aktuelle Flugplan beigelegt. Ob die Idee so gut war?

Zwei Seiten Sympathiewerbung für die nicht mehr existente Hahn Air ergänzen in dem Heftchen insgesamt acht nicht mehr vorhan- dene Flüge dieser Gesellschaft nach Berlin und Carcasonne. Zieht man dann die Ryanair-Flüge nach Stansted mit ebenfalls buchba- rem Anschluss nach Cork, Dublin, Glasgow und Stockholm ab, verbleiben noch ein wöchentlicher Passagierflug nach Mallorca (Air Berlin) und zwei einzelne Bewegungen von und nach Manchester (Airtours International).

Die beiden übrigen Ziele im Plan blieben unerfüllte Wünsche: Zweimal pro Woche hätte Eurowings nach Arvidsjaur/Schweden fliegen sollen, zweimal pro Woche Air Maldives zum Urlaubs-Traumziel Male.
War nicht. Wobei der Flughafen jede Schuld zurückweist. Air Maldives zum Beispiel hätte für eine Linie über drei Fluggeräte verfügen müssen, besitzt aber nur eine einzige Maschine. Marketingchefin Maria Benesch, die jetzt ihren Urlaub im Inselreich westlich von Indien verbrachte, musste deshalb von einem "Primärflughafen" aus starten.

"Der Flugplan wurde schon im Oktober gedruckt," entschuldigt Pressesprecherin Maria Horbert die zahlreichen irreführenden Informationen im ansonsten hübsch gestalteten "Passenger Guide". In den nächsten Tagen wird das Frühjahrs-Heft gedruckt, damit es im März zur ITB vorgelegt werden kann. Wollen wir mal hoffen, dass die darin gemachten Prognosen nicht genauso schnell von der Zeit überholt werden... (gla)

(Hunsrücker Zeitung v. 16.02.2000)