Endlich kommt Kultur auf den Hunsrück!
Es gibt sogar Toiletten und Duschen für die Flugzeugmechaniker.

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"Jobmaschine" Hahn fliegt rasend

Bundeskanzler kommt nächste Woche - 35 Millionen teurer AMG-Flugzeughangar steht vor Fertigstellung - 100 Stellen

Dass Bundeskanzler Gerhard Schröder am 24. Januar den Flughafen Hahn besucht, ist natürlich - die Landtagswahl lässt grüßen - kein Zufall.
Falls es sein Zeitplan erlaubt, kann er aber - und das ist bestimmt nicht geplant - Zeuge der auf Hochtouren taufenden Job-Maschine Hahn werden: just am selben Tag erwartet die Aircraft Maintenance Germany (AMG) mindestens 200 Bewerber zu einem Vorstellungsgespräch. Und 100 Leute braucht das Unternehmen, um mit der Arbeit in der neuen Flugzeugwerft zu beginnen.

Von Michael Maurer

FLUGHAFEN HAHN. Um die 35 Millionen Mark hat AMG in den vergangenen Monaten in die neue Flugzeugwartungshalle investiert, die als eines der größten Gebäude weithin sichtbar am Rand des nördlichen Flughafengeländes steht. Und noch vor der offiziellen Inbetriebnahme erfolgte jetzt der erste Testlauf: Ein "Jumbo", eine Boeing 747-200, wurde in den riesigen Hangar gedrückt. "Erst dann sieht man, ob auch wirklich alles klappt ", begründete AMG-Geschäftsführer Hendrik Christiaan Sorber im Gespräch mit unserer Zeitung den Test. Und tatsächlich muss ein Lüftungsteil unter dem 22 Meter hohen Dach verlegt werden, damit ein Jumbo auch richtig "aufgebockt" werden kann.

Die Wartungshalle mit den gewaltigen Ausmaßen von 81 mal 72 Metern kann einen Jumbo oder beispielsweise vier Maschinen des Boeing-Typs 737 aufnehmen. Der Hangarboden ist mit einer hellen Kunststoffschicht überzogen, die zum einen gut von Öl-, Schmier- oderKraftstoffresten zu reinigen ist und zum anderen der Sicherheit dient. Kleinste Verschmutzungen fallen auf, und eine herabgefallen Schraube sieht der Monteur sofort und muss sie nicht suchen.

Der Halle angegliedert ist ein Lager- und Bürotrakt, der bereits mit allen Erfordernissen ausgestattet ist. Weibliches Personal? Kein Problem: Neben Toilettenanlagen sind natürlich auch separate Duschen für Technikerinnen vorhanden. Und Kunden der AMG können während der Flugzeuginspektion wählen, ob sie ein Büro mit Blick in den Hanger oder in den Hunsrück wollen.

Bereits jetzt betreibt das Unternehmen Flugzeugwartung in einer kleineren Halle und auf dem Vorfeld des Hahns. Geschäftsführer Sorber hofft allerdings auf einen schnellen Zuwachs. So sind bereits jetzt zwei weitere Wartungshallen in der "Jumbo-Größe " geplant - voraussichtliche Realisierung in den nächsten drei Jahren. Dann werden insgesamt gut 100 Millionen Mark verbaut sein, die Mitarbeiterzahl soll auf 300 steigen.

Und hier setzt jetzt Ulrich Moers, Geschäftsführer der AMG-Tochter"Aircraft Maintenance Academy" (AMA), an. Weil die Fachkräfte, Fluggerätemechaniker und Flugzeugwarte, nicht unbedingt in der" normalen" Hunsrücker Arbeitswelt zu finden sind, setzt das Wartungsunternehmen auf eigene Aus- und Weiterbildung. Derzeit werden möglichst viele Interessenten aus Metall- und technischen Berufen gesucht, die sich qualifizieren wollen. Das kann eine 28-monatige Umschulung zum Fluggerätemechaniker oder eine einjährige Qualifizierung zum Flugzeugwart sein, wenn man zuvor eine abgeschlossene Ausbildung in einem Metallberuf hat. Und als Flugzeugmechaniker - da verweist Ulrich Moers auf seine eigene Karriere kann man nach den Lehrjahren die ganze Welt kennen lernen ...

Weitere Informationen unter Telefon 06543/507507

(Hunsrücker Zeitung vom 18.01.2001)

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