Große Worte - leere Kassen!

Zurück zur Übersicht

drucken

Kein Bund-Geld für Hahn-Schiene

SPD-Kreisvorsitzender Norbert Neuser sprach mit Bundesminister über verkehrspolitische Probleme im Rhein-Hunsrück-Kreis

Die parlamentarische Sommerpause hat der SPD-Kreisvorsitzende Norbert Neuser anlässlich eines Treffens mit Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig genutzt, die verkehrspolitischen Probleme im Rhein-Hunsrück-Kreis darzustetten und den seit knapp einem Jahr im Amt befindlichen Bundesverkehrsminister ausgiebig über die verkehrspolitischen Zielsetzungen im Kreisgebiet zu informieren.

RHEIN-HUNSRÜCK. Kurt Bodewig zeigte sich nach Aussagen Neusers gut über die Situation im Rhein-Hunsrück-Kreis informiert und bekräftigte dabei die besondere Bedeutung der Entwicklung auf dem Flughafen Hahn. Die erheblichen Zunahmen sowohl im Fluggast- wie auch im Frachtverkehr, wo der Flughafen Hahn im Jahr 2000 bundesweit an 4. Stelle lag, bewiesen die Richtigkeit der Entscheidung, das ehemalig militärisch genutzte Gelände dem zivilen Flugverkehr zu öffnen.

Aussagen zu einer möglichen Verlagerung des Poststerns auf den Flughafen Hahn könne der Bundesverkehrsminister zum jetzigen Zeitpunkt nicht treffen, Bedeutsam für die Region Hunsrück und darüber hinaus sei die Verbindung des Flughafens Hahn zu den Wirtschaftszentren und Nordseehäfen in Belgien und in den Niederlanden, die über die B 50 und A 60 hergestellt werde.

Die Bauarbeiten zum Lückenschluss der A 60 in der Eifel mit einem Volumen von rund 600 Millionen Mark seien in vollem Gange und würden voraussichtlich Ende 2002 fertiggestellt sein. Die Verbindung der A 60 beziehungsweise A 1 bei Wittlich und der B 50 alt im Hunsrück wird durch die Neubaustrecke der B 50 mit dem als Betreibermodell vorgesehenen Hochmoselübergang hergestellt. Hierfür sei vor kurzem - so Bundesverkehrsminister Bodewig - der Planfeststellungsbeschluss erlassen. Diese Maßnahme sei im Investitionsprogramm 1999 bis 2002 beziehungsweise im Zukunftsinvestitionsprogranun 2001 bis 2003 enthalten.

In Stufen sei der vierstreifige Ausbau der B 50 zwischen Flughafen Hahn und der A 61 bei Rheinböllen vorgesehen. Durch die bereits durchgeführten Baumaßnahmen, die im Bau befindlichen beziehungsweise die Projekte, für die derzeit die Bauvorbereitungen laufen, würde dem Verkehr mittelfristig auf einer Länge von rund 13 Kilometer eine vierstreitig ausgebaute B 50 zur Verfügung stehen.

Im Hinblick auf die Anbindung des Flughafens Hahn an das Schienennetz erklärte der Bundesverkehrsminister, dass entsprechend der Entwicklung des Verkehrsaufkommens dies unternehmerische Aufgaben des Flugplatzbetreibers beziehungsweise des Intrastrukturbetreibers seien. Bundesmittel im Rahmen des Bundesschienenwegeausbaugesetzes könnten hierfür nicht zur Verfügung gestellt werden, da es sich nicht um eine Strecke im Besitz einer Eisenbahn des Bundes handelt.

Auf Neusers Drängen nach einem Einsatz von Bundesmitteln erklärte Bodewig, dass vorher für den Neu- oder Ausbau einer Strecke des Schienennetzes der Eisenbahn des Bundes das Vorhaben grundsätzlich im Rahmen der Bundesverkehrswegeplanung bewertet und im Bedarfsplan für die Bundesschienenwege enthalten sein muss.

Diese Voraussetzungen seien für die Schienenanbindung des Flughafens Hahn derzeit nicht erfüllt.

Fraglich sei weiter - so Bodewig - ob das künftige Verkehrsaufkommen des Flughafen Hahn eine solche Maßnahrne wirtschaftlich rechtfertige.

Dies gelte auch gegenüber dem Bau einer Schienenverbindung von Langenlonsheim Richtung Mainz.

Auf die Fragestellungen zur möglichen Rheinquerung am Mittelrhein, zur Bahnlärmbekämpfung im Mittelrheintal und zur Situation der Radwege an der B 9 will sich der Bundesverkehrsminister in Kürze gegenüber der Kreis-SPD äußern.

(Hunsrücker Zeitung v. 17.08.2001)