Bravo: Fluglärmkommission fordert Lärmschutzmaßnahmen

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Bürger wirksam vor Fluglarm schützen
Lärmschutzkommission stellte Forderungen

FLUGHAFEN HAHN. BA./RED. Wirksame Maßnahmen zur Minderung von Lärmbelastungen rund um den Flughafen Hahn hat die Lärmschutzkommission gefordert. Die Lärmschutzkommission wird von der Landesregierung berufen und hat der Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde gegenüber beratende Funktion. In ihr sitzen die Bürgermeister der vom Flugverkehr betroffenen Verbandsgemeinden, einige Ortsbürgermeister, Vertreter der Betreibergesellschaft und der Flugsicherung, von Umwelt- und Wirtschaftsministerium, der Bezirksregierung und von BürgerInteressengruppen. Wie erst jetzt mitgeteilt wurde, fand die Sitzung bereits am 17. August statt.

In dieser Zeit waren Beschwerden über Belästigungen eingegangen, die von Verkehrsflugzeugen in Übungsrunden verursacht worden waren (wir berichteten). Die Konzentration auf die Wochenenden sei darauf zurückzuführen, daß die Flugzeugführer während der Woche kaum abkömmlich seien. Die um den Hahn errichtete Kontrollzone bezüglich Flughöhe und Streckenführung werde streng eingehalten, wurde erläutert.

Die Kommission forderte die Einschränkungen des Übungsflugbetriebs mit strahlgetriebenen Verkehrsflugzeugen auf die Wochentage und höchstens einem Flugzeug in abwechselnden Rechts- und Linksrunden. Der Flugbetrieb solle täglich zwischen 13 und 15 Uhr ruhen und der Lärm genau gemessen werden. So könne die Belastung auf ein Viertel verringert werden.

Wie die Deutsche Lufthansa AG vor wenigen Tagen mitteilte, will sie diese "Selbstbeschränkungen mittragen". Bereits seit Ende August, so der Kommissionsvorsitzende Wolfgang Becker fliege sie am Wochenende nicht mehr.

Ein weiterer Tagesordnungspunkt war das Verhalten der Sportflieger an Wochenenden. Die Kommissionsmitglieder fanden, daß die Fluglotsen ausreichende Einflußmöglichkeiten haben, denn telefonische Rücksprachen mit ihnen hätten stets eine spürbare Besserung herbeigeführt.

Durch einstimmigen Beschluß bat die Kommission die Flughafengesellschaft "dringlich", nach einer ständig erreichbaren Beschwerdestelle für Bürger zu suchen. In absehbarer Zeit, so Wolfgang Becker gestern, sei damit zu rechnen.

(Hunsrücker Zeitung vom 16.09.1995)

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