Überall legt die Bahn Hauptverkehrsstrecken still.
Nur nicht auf dem Hunsrück, da wird die seit Jahren stillgelegte Strecke noch für 80-100 Millionen DM ausgebaut.

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Fleck: "Hahn muss jetzt ans Gleis"

Landrat: Hessen, Rheinland-Pfalz und Flughafen AG sollen Anbindung des Flughafens Hahn ans Schienennetz finanzieren

Wir haben schon oft die Sätze der Politiker zitiert, die voll- mundig die Sanierung und den Ausbau der Hunsrückbahn zum Flughafen Hahn forderten. Das Einzige, was bisher bewirkt wurde, ist ein Gutachten. Es soll definieren, wie teuer es wird, den Hahn an den RheinMain-Raum anzubinden.

Von Thomas Torkler

HEIN-HUNSRÜCK. Joachim Mertes, Fraktionsvorsitzender der SPD im Mainzer Landtag, hatte im August, quasi als Vorab-Ergebnis des Gutachtens, verkündet, es werde 80 Millionen Mark kosten, den Schienenstrang vom Flughafen Hahn nach Langenlonsheim zu sanieren. Ende Oktober soll das Endergebnis vorliegen.

"Und das wird sich bei 100 Millionen Mark einpendeln", prophezeit Landrat Bertram Fleck. Er hat bereits Kenntnis vom voraussichtlichen Ergebnis und fordert mit Nachdruck, dass den vielen Versprechungen endlich Taten folgen. Kernpunkt -seiner Aussage gegenüber unserer Zeitung: "Der Bahnanschluss des Flughafens ist mindestens von so großer Bedeutung wie der Nachtflugbetrieb." Wenn der Hahn sich zur Landebahn des Frankfurter Flughafens entwickeln soll, brauche man schlüssige Verkehrskonzepte. Dabei reiche es nicht aus, ständig die vierspurige B 50 und den Hochmoselübergang einzufordern. "Ich möchte gern wissen, welche Aussagen die Hahn-Geschäftsführer zum Gleisanschluss machen, wenn sie mit Unternehmen wie Ryanair über deren weiteres Engagement auf dem Hahn verhandeln. Das ist ein zentraler Punkt für die Kunden. Wenn Ryanair bei uns einen Europa-Hub einrichten will, dann fragen die doch: Wann kommt die Bahn?" sagt Fleck.

(Auszug aus einem Artikel in der Hunsrücker Zeitung v. 04.10.2000)