Und die nur durch öffentliche Mittel gerettete LTU soll jetzt auf dem Flugplatz Hahn die Flugzeugwerft von AMG retten?

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LTU
EU-Kommission genehmigt Hilfe

BRÜSSEL / KÖLN (dpa). An Bord von Deutschlands drittgrößter Ferienfluggesellschaft LTU werden nach einer weiteren EU-Genehmigung für den Sanierungskurs in absehbarer Zeit neue Geldgeber erwartet. Die Umwandlung der kurzfristigen Bürgschaft von 100 Millionen Euro in eine längerfristige Restrukturierungsbeihilfe sei ein "Signal für potenzielle Investoren, den Gesellschafterkreis auf Sicht zu erweitern", sagt Hans Reischl, Vorstandschef von Rewe. Die Handelsgruppe ist mit 40 Prozent wichtigster Anteilseigner des angeschlagenen Reise-Anbieters.

Reischl, der zugleich dem Aufsichtsrat der LTU vorsitzt, bewertet die EU-Entscheidung zugleich als Votum für den Erhalt des Wettbewerbs auf einem ohnehin engen Markt. Besonders bei Flügen zu fernen Urlaubszielen gebe es nur wenige Anbieter. Neben den Investitionen der Rewe, dem Engagement der Belegschaft, die auf Gehalt verzichtet, und Kostensenkungen trage die Bürgschaft von Nordrhein-Westfalen dazu bei, die Sanierung planmäßig umzusetzen.

Die EU-Kommission hatte zuvor die Bürgschaft des Landes für Darlehen in Höhe von 100 Millionen Euro an die LTU genehmigt. Damit werde das Unternehmen, das kurz vor der Pleite stand, von 2004 an wieder rentabel arbeiten. Die LTU müsse die Darlehen bis 2009 zurückzahlen. Das Land bürge für die Kredite zu 80 Prozent.

Aus Brüssler Sicht ist die Unterstützung angemessen. Sie sichere Arbeitsplätze - zuletzt beschäftigte LTU noch 2300 Leute - und garantiere das langfristige Überleben, teilte die Behörde weiter mit. Während der Umstrukturierung würden Kapazitäten abgebaut, so dass keine Wettbewerbsverzerrung vorliege. LTU verfüge derzeit nur über 24 Flugzeuge und eine begrenzte Anzahl von Sitzen, während es 2000 noch 35 Flugzeuge gewesen seien, berichtete die Kommission.

LTU war im Herbst 2001 mit der Pleite ihres Großaktionärs Swissair in Schwierigkeiten geraten und durch die Bürgschaft in letzter Minute gerettet worden.

Originalbericht

(Frankfurter Rundschau vom 20.03.2003)

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